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International Syrische Chemiewaffen auf dem Weg zur Vernichtung

Bei der Vernichtung des syrischen C-Waffenarsenals hat der dritte und entscheidende Schritt begonnen: Der Abtransport der eigentlichen Kampfstoffe. Es kam zu wetterbedingten Verzögerungen, doch die gefährliche Fracht befindet sich inzwischen bereits auf hoher See.

Das dänische Frachtschiff Ark Futura kreuzt zurzeit auf hoher See. Es wartet dort, bis auch noch die restlichen C-Waffen in Latakia eintreffen. Sind auch diese an Bord, wird ein offiziell noch nicht genannter Hafen in Süditalien angesteuert.

Dort werden die C-Waffen auf einen speziell umgerüsteten Frachter der US-Seefahrtsbehörde umgeladen. Der befindet sich zurzeit noch im Hafen Portsmouth im amerikanischen Gliedstaat Virginia. Gegenüber der britischen BBC sagte Rick Jordan, der Kapitän des Spezialschiffes, seine Aufgabe sei es, die gefährlichsten C-Waffen zu übernehmen und auf hoher See zu vernichten.

Eine exakte Reihe chinesischer Marinesoldaten
Legende: Chinesische Marinesoldaten begleiten die Verschiffung der syrischen Chemiewaffen. Reuters

Nicht giftiger als Haushaltabfälle

Geschehen wird das in grossen Titaniumtanks mit dem Verfahren der Hydrolyse. Die danach übrigbleibenden Reststoffe sollen kaum noch giftiger sein als normale Haushaltabfälle. Die weniger giftigen Substanzen, darunter Vorläuferstoffe für die Herstellung von Kampfstoffen, dürften von vornherein in zivilen Anlagen an Land vernichtet werden.

Der Abtransport der syrischen C-Waffen hätte eigentlich bereits bis Silvester erfolgen sollen. Doch die Sicherheitslage im Bürgerkriegsland und das schlechte Wetter, teils sogar Schnee, verzögerten den Transport von den zwölf syrischen C-Waffen-Lagerstätten im Landesinnern ans Meer. Mit einigen Tagen Verspätung und mithilfe von Russland gelieferten Panzerfahrzeugen konnten sie nun doch befördert werden.

Produktionsstätte unbrauchbar gemacht

Damit ist die dritte und letzte Phase der C-Waffenvernichtung angelaufen, der einzigen positiven Entwicklung in der syrischen Tragödie. Zuvor konnten fristgerecht ein Inventar der Arsenale erstellt und die Produktionsstätten für die Waffen unbrauchbar gemacht werden. Der Sprecher der internationalen C-Waffenbehörde OPCW in Den Haag, Christian Chartier, ist überzeugt, die vollständige C-Waffenabrüstung Syriens könne gemäss Plan beendet werden.

Bis Mitte Jahr soll das der Fall sein. Die OPCW drängt deshalb das Regime in Damaskus, unverzüglich die restlichen noch im Land befindlichen Waffen zum Abtransporthafen zu bringen.

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