Nach dem Bruch der wochenlangen Belagerung sind in der nordsyrischen Stadt Aleppo am Sonntag heftige Gefechte zwischen Regimetruppen und Rebellen entbrannt.
Rebellen melden Erfolge
Die Rebellen in Syrien hatten im Kampf um die Grossstadt Aleppo am Samstag nach eigenen Angaben einen wichtigen Erfolg erzielt. Es sei ihnen am Samstag gelungen, von der Regierung gehaltenes Territorium zu durchbrechen und so in den von Aufständischen kontrollierten Osten der Metropole vorzudringen. Dabei sei auch der strategisch wichtige Militärkomplex Ramusah erobert worden.
Die oppositionsnahe Syrische Beobachterstelle für Menschenrechte bestätigte die Angaben. Regierungsnahe Medien wiesen sie dagegen zurück und berichteten, die syrische Armee erobere kürzlich von Rebellen eingenommenes Territorium zurück. Ein Vertreter des US-Aussenministeriums sagte, die Lage sei unbeständig.
Noch keine sicheren Korridore
Für die eingeschlossenen Zivilisten zeichnete sich zunächst keine Erleichterung ab. Die Beobachterstelle teilte mit, wegen heftiger Kämpfe und Luftangriffe sei es bislang nicht gelungen, einen sicheren Korridor zwischen den einzelnen Rebellengebieten einzurichten, durch den Zivilisten aus Aleppo fliehen könnten. Mit dem Vormarsch durch den Belagerungsring hätten die Rebellen nun ihrerseits Teile Aleppos unter Regierungskontrolle von der Versorgung abgeschnitten.
Die Stelle mit Sitz in Grossbritannien teilte zudem mit, dass bei einem weiteren Angriff auf ein Krankenhaus in Nordwest-Syrien zehn Menschen getötet worden seien, darunter Kinder. Allein im Juli gab es nach Angaben der Wohlfahrtsorganisation SAMS 43 Angriffe auf medizinische Einrichtungen – so viele wie nie zuvor in einem Monat seit Beginn des Syrien-Konflikts vor mehr als fünf Jahren.