Tausende haben in Madrid gegen die Sparpolitik der konservativen Regierung Spaniens protestiert. Mehrere Demonstrationszüge zogen am Samstag ins Zentrum der Hauptstadt. Unter dem Motto «Marsch der Würde» kam es auch in anderen Städten zu Kundgebungen. Auf Plakaten forderten die Kundgebungsteilnehmer unter anderem «Die Krise sollen die Banker zahlen» und «Keine Kürzungen».
Am Rande der Grosskundgebung kam es auch zu vereinzelten Zusammenstössen mit Sicherheitskräften. Laut Polizeiangaben wurden dabei rund 27 Personen, darunter 20 Polizisten, verletzt.
Protestierende aus dem ganzen Land
Die Demonstranten, von denen zahlreiche bereits seit Wochen zu Fuss nach Madrid unterwegs waren, kommen unter anderem aus den Regionen Andalusien im Süden, Katalonien im Osten, Asturien im Nordosten und der Extremadura im Westen Spaniens.
Gewerkschaften sowie linksgerichtete Studentenverbände und Bürgerinitiativen hatten in mehreren Städten Spaniens zu «Märschen der Würde» aufgerufen, um gegen Sozialkürzungen und Verarmung sowie für Menschenrechte und soziale Gerechtigkeit mobil zu machen.
Hohe Arbeitslosenquote
Spanien ist die viertgrösste Volkswirtschaft der Eurozone. Das Land leidet noch immer unter den Folgen der 2008 geplatzten Immobilienblase und steckte seit Ende 2011 in einer Rezession. Zuletzt besserte sich die Lage und das Land entkam Ende vergangenen Jahres nach Einschätzung der Zentralbank der Rezession. Die Arbeitslosigkeit verharrt jedoch weiter auf sehr hohem Niveau bei rund 26 Prozent. Vor allem Jugendliche und junge Erwachsene sind davon stark betroffen.