Vietnamesen gegen Chinesen: Mehr als 10'000 Vietnamesen haben im Süden von Vietnam ausländische Firmen gestürmt und teilweise in Brand gesetzt. Nach Behördenangaben wurden etwa 100 Fabriken beschädigt.
Die Behörden nahmen 191 Menschen fest. Mehrere Fabrikhallen von 15 ausländischen Firmen sind zerstört und zehn Autos in Brand gesetzt worden. Dies berichtete eine lokale Zeitung.
Grund des Aufruhrs ist die chinesische Regierung, die im Südchinesischen Meer eine Ölförderplattform aufbauen will. Diese umstrittene Meeresregion wird von Vietnam und China beansprucht.
Betroffen waren bei den Ausschreitungen auch Firmengebäude von taiwanesischen Konzernen, die für chinesische Unternehmen gehalten wurden. Die Türen der Gebäude seien aufgebrochen und Fenster eingeschlagen worden.
Schwelender Konflikt seit Jahren
Grund der Proteste: Die Chinesen wollen eine Ölplattform knapp 200 Kilometer vor der vietnamesischen Küste aufbauen. Sowohl Vietnam als auch China beanspruchen das Gebiet in der Nähe der Paracel-Inseln im Südchinesischen Meer.
Unter den betroffenen Fabriken waren auch zahlreiche aus Taiwan. «Die Leute dachten, Taiwan sei Teil von China», sagte ein Polizeisprecher. «Als ihnen gesagt wurde, dass Taiwan etwas anderes ist als China, haben sie aufgehört.»
Das Ministerium riet Unternehmen in Vietnam, Schilder mit der Aufschrift «Taiwan» an die Fabriken zu hängen, damit die Mitarbeiter nicht mit Chinesen verwechselt werden, berichtete die taiwanesische Nachrichtenagentur Central News Agency.