Bei einem Luftangriff in der Nacht zum Donnerstag auf die Hauptstadt Sanaa sind laut Vizeaussenminister Hussein Amirabdullahian Raketen «in der Nähe der iranischen Botschaft» eingeschlagen. Dabei soll ein iranischer Wächter schwer verletzt worden sein.
Der Iran wolle bei den Vereinten Nationen einen umfassenden Bericht über den Vorfall einreichen und den Vorfall juristisch verfolgen lassen, sagte Amirabdullahian nach Angaben der Nachrichtenagentur ISNA.
Das Aussenministerium in Teheran hatte zunächst von einem «bewussten und vorsätzlichen Angriff Saudi-Arabiens» auf seine Botschaft gesprochen und diesen scharf verurteilt. Anwohner berichteten dagegen, sie hätten keine Beschädigung des Gebäudes im Stadtteil Hadda ausgemacht. Bei einem Luftangriff sei ein öffentlicher Platz getroffen worden, der 700 Meter von dem Gebäude entfernt liege. Einige Steine und Granatsplitter seien auf dem Hof der Botschaft gelandet, berichteten Augenzeugen.
«Politikum geschaffen»
Der Vizeminister warf den Saudis ausserdem vor, aus «einer fehlerhaften Aktion einiger Demonstranten» vor der saudischen Botschaft in Teheran ein Politikum gemacht zu haben.
Nach der Hinrichtung des schiitischen Geistlichen Scheich Nimr al-Nimr und anderer Personen in Saudi-Arabien hatten über 100 Iraner in der Nacht zum Sonntag die saudische Botschaft gestürmt und Brände gelegt. Die iranische Führung hat den Angriff scharf verurteilt.
Mehrere massive Luftangriffe
Der Sprecher des von Saudi-Arabien geführten Bündnisses, Brigadegeneral Ahmed Asseri, bestätigte mehrere massive Luftangriffe in Sanaa. Sie hätten Raketenwerfern der Huthi gegolten. Die Rebellen hätten zivile Gebäude für ihre Kampfeinsätze genutzt, darunter mehrere geräumte Botschaften.
Im Jemen liefern sich die beiden Regionalmächte, die auch im Syrien-Konflikt konkurrieren, einen Stellvertreterkrieg.
Für diesen Freitag sind im Iran landesweit Demonstrationen gegen Saudi-Arabien geplant. Die von der Regierung organisierten Proteste sollen nach dem Freitagsgebet stattfinden. Es wird erwartet, dass Millionen Iraner teilnehmen werden.