Gleich drei Bomben explodierten am Dienstag in der irakischen Hauptstadt Bagdad. Dabei wurden mehr als 60 Menschen getötet, über 140 verletzt.
Im nördlichen Stadtteil al-Schaab sprengte sich eine Frau auf einem Markt in die Luft. Die traurige Bilanz: 45 Tote, über 90 Verletzte. Al-Schaab wird vor allem von Schiiten bewohnt. Auch im Stadtteil Sadr City – ebenfalls mehrheitlich von Schiiten bevölkert – sprengte sich ein Selbstmordattentäter in die Luft: 18 Tote, 57 Verletzte. Im Stadtteil al-Raschid explodierte eine Autobombe: 4 Tote, 21 Verletzte.
Zu den Anschlägen bekannte sich noch niemand. Allerdings hatte die sunnitische Extremistenorganisation Islamischer Staat (IS) die Verantwortung für eine Serie von Attentaten in und um die irakische Hauptstadt übernommen. Bei diesen Attentaten wurden rund 100 Menschen getötet. Der IS betrachtet die Schiiten als Abtrünnige.
Grund für die Anschlagserie könnte eine Machtdemonstration der Dschihadisten sein. Der IS kam durch Offensiven der irakischen Armee und der internationalen Militärkoalition in die Defensive. Der IS ist aber noch lange nicht geschlagen: Die Organisation kontrolliert immer noch grosse Teile im Westen und Norden des Landes.
Derweil wird die Bevölkerung immer wütender. Die Menschen werfen der Regierung vor, sie sorge nicht für die Sicherheit.