Aktuelle Lage in Nairobi
Die Attentäter der somalischen Islamistenmiliz al-Shabaab wurden bei ihrem Angriff auf das Einkaufszentrum Westgate offenbar von islamistischen Kämpfern aus Grossbritannien und den USA unterstützt. Verschiedene US-Medien berichten unter Berufung auf Kenias Aussenministerin, zu den Terroristen gehörten «zwei oder drei» junge Männer im Alter von knapp 20 Jahren mit Wohnsitz in Amerika.
Nach ebenfalls unbestätigten Berichten befand sich auch eine junge, weisse Frau unter den Angreifern. Es könnte sich um die in England geborene Samantha Lewthwaite handeln. Die Medien bezeichnen die 29-Jährige als «Weisse Witwe»: Ihr Mann war an den Anschlägen auf die Londoner U-Bahn vom Juli 2005 beteiligt.
Syrien als Kampfzone für Ausländer
Weder die Behörden in den USA noch in Grossbritannien bestätigen die Beteiligung von Landsleuten am Anschlag von Nairobi. Laut dem amerikanischen Geheimdienst gibt es jedoch eine wachsende Zahl von al-Shabaab-Mitgliedern mit US-Pass. Bekannt ist auch, dass im Syrienkonflikt immer mehr Ausländer für den Jihad (Heiligen Krieg) auf Seiten der verschiedenen Gruppen von Aufständischen kämpfen.
Laut Rolf Tophoven, Terrorismusexperte und Leiter des Essener Instituts für Krisenprävention, kämpfen 500 bis 700 militante westliche Islamisten in Syrien. Laut den deutschen Sicherheitsbehörden seien allein 120 Deutsche ins Kriegsland gereist, darunter befänden sich einige Konvertiten. Tophoven schliesst nicht aus, dass Angehörige westlicher Staaten auch am Anschlag in Nairobi beteiligt waren.
Internet ist wichtiges Werbemittel
Das Internet sei das primäre Mittel zur Anwerbung junger Muslime im Ausland, die durch Audio- und Videobotschaften radikalisiert würden. Daneben hätten auf junge, in westliche Länder ausgewanderte Leute ohne Perspektiven auch radikale Prediger oft einen militanten Einfluss.
Häufig werden auf diese Weise angeworbene militante Islamisten in Terrorcamps der al-Kaida ausgebildet. Befanden sich diese früher meist im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet, so sind sie wegen der strengeren Überwachung durch Drohnen vermehrt nach Nordafrika, Jemen oder Somalia verlegt worden.
Viele der dort trainierten Terrorkämpfer werden in ihre Heimatländer zurückgeschickt, um dort einmal Anschläge zu verüben. Dass sie wohl wie in Nairobi auch bei Anschlägen im Ausland aktiv sind, ist für Tophoven kein Widerspruch zur geltenden Doktrin. Diese Leute hätten sich einem weltweiten Jihad verschrieben und suchten überall nach Einsatzmöglichkeiten, um westliche Werte zu bekämpfen.
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