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International Terrormiliz IS wütet in Nimrud

Die Stadt Nimrud im Nordirak ist eine Jahrtausende alte Ruinenstätte. Irakische Behörden berichten nun von systematischer Zerstörung seitens der IS-Terrormiliz, die Unesco-Chefin spricht von «Kriegsverbrechen».

Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) setzt ihre Zerstörung einzigartiger altorientalischer Kulturgüter im Nordirak fort. IS-Kämpfer haben die Jahrtausende alte Stadt Nimrud südlich von Mossul überrannt, wie Iraks Altertumsministerium mitteilte.

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Auf ihrer Facebook-Seite teilte die Behörde mit, dass die Kämpfer damit begonnen hätten, die antiken Stätten von Nimrud «mit schweren Militärfahrzeugen» zu zerstören.

Erst Ende Februar hatten die IS-Dschihadisten ein Video veröffentlicht, das die Zerstörung assyrischer Kulturgüter aus der Provinz Ninive zeigt, darunter eine mehr als 2600 Jahre alte Figur.

Unesco-Chefin: «Kriegsverbrechen»

Nimrud ist eine bedeutende assyrische Ruinenstätte knapp 40 Kilometer südlich der vom IS besetzten Stadt Mossul. Nimrud wurde um 1270 v. Chr. gegründet und war zeitweilig die Hauptstadt Assyriens. Der Name der Stadt leitet sich vom biblischen König Nimrod ab.

Grafische Karte mit Syrien und Irak
Legende: Erst ein Museum in Mossul – nun die Ruinenstätte Nimrud. Die Terrormiliz IS will das Kulturerbe des Irak vernichten. SRF

Ausgrabungen brachten im 19. und 20. Jahrhundert Festungsruinen, Tempelanlagen, Obelisken und reich verzierte Reliefs hervor. Das irakische Altertumsministeriums befürchtet nun, die bedeutenden Ruinen für immer zu verlieren.

Unesco-Chefin Irina Bokowa verurteilte die begonnene Zerstörung der historischen Stadt als Kriegsverbrechen. Dieser neue Angriff auf das irakische Volk rufe in Erinnerung, dass die im Irak wütende kulturelle Säuberung nichts und niemanden ausspare. Sie mache auch vor der systematischen Zerstörung von Jahrtausende altem Erbe der Menschheit nicht halt, erklärte Bokowa in Paris in einer Mitteilung.

Die Chefin der UNO-Organisation für Bildung, Wissenschaft und Kultur rief alle Verantwortlichen auf, «sich gegen diese neue Barbarei zu erheben und daran zu erinnern, dass es keinerlei politische oder religiöse Rechtfertigung für die Zerstörung von kulturellem Erde der Menschheit gibt».

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