Drei Jugendliche im Alter von 15 und 16 Jahren wurden bereits am Montag verhaftet. Ein Haftrichter verlängerte am Donnerstag ihre Untersuchungshaft um 14 Tage.
Rücktritte und Kritik
Alle spielten in der Amateurmannschaft des Amsterdamer Clubs SV Nieuw Sloten. Sie werden verdächtigt, nach einem Spiel am Sonntag den ehrenamtlichen Linienrichter schwer misshandelt zu haben. Der 41jährige erlag einen Tag später seinen schweren Kopfverletzungen. Der Club hatte die drei Jugendlichen direkt nach dem Vorfall ausgeschlossen und die ganze Mannschaft aus dem Wettbewerb genommen.
Augenzeugen hatten erklärt, dass mindestens fünf Jugendliche an der Attacke beteiligt waren. Der Verein des getöteten Linienrichters gab an, Fotos von dem Vorfall zu haben. Opfer der Attacken wurde auch der Torhüter der Gastgeber. Er war dem Linienrichter zu Hilfe geeilt, als dieser angegriffen wurde.
100 Schiedsrichter quittierten Amt
100 ehrenamtliche Schieds- und Linienrichter des niederländischen Fussballverbands KNVB beendeten mit sofortiger Wirkung ihre Tätigkeit im Amateur- und Jugendbereich. Der KNVB hat für das Wochenende alle Amateurspiele abgesagt. Vor den Spielen der Profivereine soll es eine Schweigeminute geben.
Das sei zu wenig, kritisierte der Trainer von Feyenoord Rotterdam, Ronald Koeman. Der KNVB hätte alle Spiele absagen müssen. «Es gibt ein grosses gesellschaftliches Problem mit der Erziehung der heutigen Jugend. Es ist an der Zeit, ein Zeichen zu setzen.»