Bei einer Explosion in einem Nebengebäude des mexikanischen Ölkonzerns Pemex in Mexiko-Stadt sind mindestens 33 Menschen umgekommen. 120 Menschen wurden verletzt. Das 214 Meter hohe Gebäude wurde evakuiert.
Die Ursache der Explosion im Keller des Nebengebäudes ist noch nicht klar. Pemex-Quellen erwähnten eine Überhitzung der Klimaanlage des Gebäudes. Einige Zeugen sprachen von zwei Detonationen. Pemex ist einer der grössten Arbeitgeber Mexikos und die wichtigste staatliche Einnahmequelle. Der Konzern finanziert einen Drittel des mexikanischen Haushaltbudgets.
Privatjet des Gewerkschaftschefs
Pemex sei nicht nur einer der grössten Erdölkonzerne weltweit, sagt Radio SRF-Korrespondent Franco Battel. Riesig seien auch die Probleme des Konzerns. «Seit seiner Verstaatlichung ist der Konzern eine Art Zapfsäule für Politiker und Gewerkschafter». Diese füllten sich bei Pemex ihre Taschen.
Wie schlimm die Zustände seien, sei vor einem Jahr nebenbei bekannt geworden. «Die Tochter des Gewerkschaftschefs von Pemex veröffentlichte Bilder auf Facebook. Zu sehen: eine Jacht, ein Privatjet, ein Shoppingwochenende in London.» Mit dem regulären Salär eines Gewerkschaftschefs könne das nicht finanziert worden sein. Auch die Mafia plündere das Unternehmen, so Battel.
Viele tödliche Unfälle
Nicht nur die Geldgier war das Problem. «Dazu kam die Misswirtschaft», sagt der SRF-Korrespondent. «Der Konzern investiert viel zu wenig in seine Anlagen und in die Sicherheit seiner Arbeiter.» Dies habe fatale Folgen; die Zahl tödlicher Unfälle sei hoch. Ob die Explosion auch dazu zu zählen sei, werde zurzeit untersucht.