Nach dem plötzlichen Vulkanausbruch in Japan vom Wochenende haben Rettungskräfte bisher zwölf Leichen vom Gipfel geborgen. Acht der Opfer wurden am Montag mit Helikoptern aus der Gipfelregion des 3067 Meter hohen Ontakesan abtransportiert.
Zuvor hatten die Rettungskräfte bereits vier Leichen geborgen, insgesamt wird mit 36 Toten gerechnet. Ungeachtet dessen suchten am Montagvormittag (Ortszeit) mehr als 500 Polizisten, Feuerwehrleute und Soldaten weiter nach möglichen Opfern. Am frühen Nachmittag musste die Suche vorläufig unterbrochen werden.
Für die Einsatzkräfte ist das Marschieren in der dicken Ascheschicht extrem anstrengend und nicht ungefährlich, wie ein Fernsehsender berichtete. Bereits am Wochenende mussten die Bergungseinsätze wegen der Gefahr durch weitere Eruptionen und starken Schwefelschwaden wiederholt unterbrochen werden.
Dramatische Szenen
Der rund 200 Kilometer westlich von Tokio gelegene Vulkan war am Samstag plötzlich ausgebrochen. Zeugen berichteten von Geräuschen ähnlich einem Gewittergrollen. Dann seien Asche und Gesteinsbrocken niedergefallen.
«Einige waren so gross wie Autos», schilderte Sayuri Ogawa, die eine Gruppe von Wanderer auf den Gipfel geführt hatte. «Es gab ein Geräusch wie bei einem Donner und der Himmel verdunkelte sich durch den Rauch», erzählte ein Hüttenwart. Die Menschen begannen, um ihr Leben zu rennen.
«Unter uns waren welche, deren Rücksäcke zu brennen begannen», schilderte ein Überlebender. «Ich wurde von Steinen am Rücken und den Füssen getroffen. In dem heissen Wind konnte ich kaum atmen», sagte Takao Kamata.
Er habe nur noch an seine Familie gedacht, sich für seinen wahrscheinlichen Tod entschuldigt und schon Abschied genommen. Kamata überlebte nach eigener Schilderung, weil er mit den Händen einen Hohlraum vor dem Mund bildete, um nicht zu ersticken. Die meisten Wanderer konnten gerade noch rechtzeitig aus eigener Kraft absteigen.