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International Trauer in den Alpen: Angehörige gedenken der Germanwings-Opfer

Vor einem Jahr um 10:41 Uhr steuerte ein psychisch kranker Co-Pilot ein Flugzeug mit 150 Menschen an Bord in einen Berg. Nun hat Lufthansa als Mutterkonzern von Germanwings im französischen Alpenort Le Vernet eine Gedenkzeremonie organisiert. Rund 600 Menschen nahmen an der Veranstaltung teil.

Mehr als 600 Menschen haben um 10:41 Uhr mit einer Schweigeminute in Frankreich und Deutschland den Opfern des Absturzes eines Flugzeugs von Germanwings gedacht. 150 Menschen waren vor einem Jahr in ums Leben gekommen, als der Co-Pilot das Flugzeug absichtlich in die Felsen steuerte. Der Airbus war auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf mit 72 Passagieren aus Deutschland und 51 aus Spanien.

Angehörige auf dem Weg, im Vordergrund zwei Gendarmen.
Legende: Angehörige werden streng abgeschirmt an der Gedenkfeier im französischen Le Vernet empfangen. Reuters

Die Lufthansa als Mutterkonzern von Germanwings hatte in dem kleinen Alpenort Le Vernet nahe der Absturzstelle für den Jahrestag eine von der Gendarmerie streng abgeschirmte Zeremonie organisiert. Einige der Angehörigen brachen anschliessend zu Fuss oder mit Kleinbussen zum Col de Mariaud auf. Von dem Bergrücken aus ist die schwer zugängliche Unglückstelle von Flug 4U9525 an einem steilen Felsgebirge zu sehen.

Mutterkonzern Lufthansa will sich grosszügig zeigen

In der Stadt Haltern Am See in Nordrhein-Westfalen erinnerten Schüler und Angehörige mit Blumen und Kerzen an die Opfer und nahmen an einer Andacht in der Stadtkirche teil. Viele Angehörige der Opfer waren allerdings zu den Gedenkfeierlichkeiten nach Frankreich gereist. 16 Schüler und zwei Lehrerinnen des städtischen Gymnasiums kamen beim Absturz ums Leben.

Vor Beginn der Gedenkfeier in Le Vernet hat Lufthansa-Chef Carsten Spohr seinen Willen für «konstruktive Lösungen» bei den Entschädigungen für die Angehörigen bekräftigt. «Wir haben von Anfang an gesagt, wir werden uns grosszügig zeigen», sagte Spohr in der Nähe des Absturzortes. Für jedes Opfer wurde nach Angaben von Germanwings eine Soforthilfe von 50‘000 Euro gezahlt. Hinzu kommen sollen 25‘000 Schmerzensgeld für jeden Toten. Nächste Angehörige sollten ohne weitere Prüfung 10‘000 Euro bekommen.

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