Der ehemalige deutsche Aussenminister und FDP-Vorsitzende Guido Westerwelle ist tot. Er starb im Alter von 54 Jahren in der Universitätsklinik Köln an den Folgen seiner Leukämie-Erkrankung, wie die Westerwelle Foundation in Berlin mitteilt. Westerwelle war von 2001 bis 2011 Vorsitzender der deutschen Liberalen (FDP) und von 2009 bis 2013 Bundesaussenminister.
Im Juni 2014 – nur sechs Monate nach seinem Ausscheiden aus dem Auswärtigen Amt – musste sich Westerwelle wegen akuter Leukämie in stationäre Behandlung begeben.
Ein Jahr nach der Diagnose hatte er sich zuversichtlich über eine Genesung gezeigt. Im November 2015 hatte er in Fernsehauftritten über seine Krankheit gesprochen und sein Buch «Zwischen zwei Leben» vorgestellt. Ende November befand sich Westerwelle jedoch wieder im Spital.
«Wir haben gekämpft»
Auf der Homepage der Westerwelle-Stiftung war ein Foto Westerwelles zusammen mit seinem Ehemann Michael Mronz aufgeschaltet: «Wir haben gekämpft. Wir hatten das Ziel vor Augen. Wir sind dankbar für eine unglaublich tolle gemeinsame Zeit. Die Liebe bleibt.»
Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel äusserte sich am Rande des EU-Gipfels in Brüssel bestürzt über den Tod ihres politischen Weggefährten. «Sein Tod erschüttert mich tief.» Sie habe Westerwelle als «empfindsamen und als nachdenklichen Menschen erlebt». «Einen verlässlichen und einen treuen Menschen.» Der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck würdigte den FDP-Politiker als «leidenschaftlichen Demokraten und Europäer».
Westerwelle gehörte seit den 1980er Jahren zu den prägenden Figuren der bundesdeutschen Politik. Nach vielen Jahren in der Opposition war er zwischen 2009 und 2013 Bundesaussenminister. In den ersten beiden Jahren der schwarz-gelben Koalition, bis zu seinem Rücktritt vom Amt des FDP-Chefs, war er auch Vizekanzler.