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International Traurige Tradition: Extremisten zerstören Kulturstätten

Timbuktu, Palmyra, Ninive – schon viele wertvolle Kulturdenkmäler sind religiösen Fanatikern zum Opfer gefallen.

Mali: In Timbuktu, der Wüstenstadt im Norden, zerstören Kämpfer der islamistischen Rebellengruppe Ansar Dine 2012 mehrere muslimische Mausoleen, die zum Unesco-Weltkulturerbe gehören. Die Islamisten begründen ihre Tat damit, dass die Stätten mit den Überresten islamischer Gelehrter der Heiligenverehrung gedient hätten. Nun hat ein Dschihadist vor dem Strafgerichtshof in Den Haag die Zerstörung von Weltkulturerbe in Mali zugeben. Es ist das erste Mal, dass eine Person aus diesem Grund vor dem Den Haager Gericht steht.

Indien: Fanatische Hindus verwandeln 1992 die Babri-Moschee im nordindischen Bundesstaat Uttar Pradesh in ein Trümmerfeld. Angeblich wurde die Moschee 1528 an einem Ort errichtet, wo zuvor ein Hindutempel gestanden hatte. Ayodhya gilt Hindus als eine der sieben heiligen indischen Städte. Landesweite Unruhen brechen aus, rund 2000 Menschen werden getötet.

Afghanistan: Im Bamian-Tal sprengen die radikalislamischen Taliban 2001 zwei monumentale Buddha-Statuen. Sie wurden von unbekannten Künstlern vermutlich zwischen dem 2. und 4. Jahrhundert nach Christus in den Fels geschlagen und waren Zeugen der präislamischen Vergangenheit Afghanistans.

Irak: Im Februar 2015 zerstört die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) im Museum der Stadt Mossul und an der Grabungsstätte Ninive Jahrtausende alte Statuen aus assyrischer Zeit. Viele von ihnen waren laut Experten echt. Die historische Stadt Nimrud südlich von Mossul sollen die Dschihadisten mit Bulldozern überfahren haben.

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