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International Trotz Anschlagsplänen: Keine erhöhte Terrorgefahr im Bahnverkehr

Europas Bahnverkehr soll im Fadenkreuz des Terrornetzwerks Al-Kaida sein. Gemäss einem Medienbericht sind Anschläge auf Schnellzüge geplant – Deutschland ergreift bereits Massnahmen. Die deutsche Regierung relativiert derweil aber die Berichte.

Das deutsche Innenministerium sieht trotz der neuen Berichte über angebliche Anschlagspläne des Terrornetzwerkes Al-Kaida keine veränderte Sicherheitslage in Deutschland. «Es gibt immer wieder Warnhinweise, denen nachgegangen wird», sagte eine Sprecherin. Diese Hinweise würden aber nicht kommentiert.

Zuvor hatte die «Bild»-Zeitung unter Berufung auf Sicherheitskreise berichtet, das Terrornetzwerk Al-Kaida plane Anschläge auf Schnellzüge in ganz Europa. Deshalb seien die deutschen Sicherheitsbehörden bereits in Alarmbereitschaft versetzt worden.

Der Hinweis auf die geplanten Terrorattacken stamme vom US-Geheimdienst NSA, der offenbar vor wenigen Wochen ein Telefongespräch zwischen hochrangigen Al-Kaida-Mitgliedern abgehört habe. Dabei soll nach «Bild»-Informationen eine Anschlagsserie auf Züge in Europa zentrales Thema gewesen sein.

Sicherungsmassnahmen angelaufen

Denkbar seien nach Auskunft von Sicherheits-Experten sowohl Sabotage-Akte an Schienen und Oberleitungen als auch Anschläge mit Sprengsätzen auf Schnellzug-Trassen oder -Tunnel, berichtet «Bild». Auch Bombenanschläge in den Schnellzügen selbst seien denkbar.

Wegen der möglicherweise drohenden Anschläge würden deutsche Behörden ICE-Trassen und Bahnhöfe der Bahn mit einer Reihe von zusätzlichen «unsichtbaren Massnahmen» kontrollieren. Dazu zählten unter anderem intensive Zivilstreifen der Bundespolizei.

SBB prüft regelmässig Sicherheit

Ob auch SBB-Züge oder Bahnhöfe in der Schweiz Ziel von Anschlägen werden könnte, ist nicht bekannt. «Wir stehen regelmässig mit den Sicherheitsbehörden des Bundes in Kontakt», sagt jedoch SBB-Mediensprecher Christian Ginsig zu SRF News Online. Zum Sicherheitspositiv werde die SBB aber keine Angaben machen, betonte Ginsig weiter.

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