- Aus der Egypt-Air-Maschine gab es vor dem Absturz automatische Rauchmeldungen.
- Laut französischen Behörden gibt es keine Erklärungen für die Rauchentwicklung und lassen die Unglücks-Ursache weiter offen.
- Der französische Aussenminister informiert die Angehörigen persönlich.
- Die Suche nach dem Flugzeugwrack und der Blackbox dauert an.
Der französische Aussenminister Jean-Marc Ayrault hat 70 Angehörige der Passagiere von Flug MS804 nach Frankreich eingeladen. Hier informierte er sie über den Stand der Ermittlungen von französischen, ägyptischen und griechischen Behörden.
Ayrault hatte auch die Botschafter jener zwölf Länder zu sich gebeten, aus denen die insgesamt 66 Menschen an Bord des abgestürzten Flugzeugs stammen.
Suche nach dem Flugschreiber
Zuvor hatten französische Ermittler bestätigt, dass aus dem Airbus A320 vor dem Absturz zahlreiche Störungsmeldungen empfangen wurden. «Solche Meldungen zeigen gemeinhin den Ausbruch eines Feuers an», sagte Sebastien Barthe, ein Sprecher der französischen Behörde für Flugunfall-Untersuchungen BAE. Doch er fügte an: «Wir ziehen noch keine Schlüsse daraus. Alles andere wäre Spekulation.»
Jetzt komme es darauf an, das Wrack und die beiden Flugdatenschreiber zu finden. Die BAE unterstützt die ägyptischen Behörden bei der Untersuchung des Absturzes.
Rauchentwicklung in der Toilette
Die Flugdaten, die auf ein Feuer hindeuten, stammen aus dem automatischen System mit der Bezeichnung ACARS, das routinemässig Wartungs- und Fehlermeldungen an die Fluggesellschaft sendet.
Die Luftfahrt-Internetseite «Aviation Herald» hatten sieben dieser Störungsmeldungen veröffentlicht, die in einem Zeitraum von drei Minuten gesendet wurden. Darunter sind eine Rauchmeldung aus einer Toilette sowie aus dem Raum der Flugzeugelektronik, der sich unter dem Cockpit befindet.
Experten klären Rauch-Meldungen ab
Die Daten gäben aber keinen Aufschluss über das Handeln der Piloten oder darüber, ob das Flugzeug in der Luft auseinandergebrochen oder als ganzes abgestürzt sei, sagten Flugexperten. Einer der Fachleute gab an, dass die ACARS-Meldungen auf ein Feuer hindeuteten, dass sich rasch ausgebreitet habe.
Ein anderer mutmasste, dass ein Feuer an Bord wahrscheinlich mehrere Störungsmeldungen oder Warnungen auslöse. Eine plötzlich Explosion hätte eher dazu geführt, dass gar keine Signale mehr gesendet worden wären.
Trümmer und ein Ölteppich
Die ägyptische Marine sucht an der vermuteten Absturzstelle mit zahlreichen anderen Schiffen nach Überresten des Flugzeugs. Dabei wurden nach offiziellen Angaben Flugzeugtrümmer, Leichenteile und persönliche Gegenstände von Insassen gefunden. Ein Armeesprecher erklärte, bei den Flugzeugtrümmern handle es sich um Teile mit dem Logo der Fluggesellschaft sowie um eine Schwimmweste.
Nach Angaben der europäischen Raumfahrtagentur ESA hat einer ihrer Satelliten einen zwei Kilometer langen Ölteppich im Mittelmeer ausgemacht. Er befinde sich etwa 40 Kilometer südöstlich der letzten bekannten Position des Flugzeugs.