Der Selbstmordattentäter von Istanbul ist identifiziert. Nach Angaben des türkischen Innenministers Efkan Ala handelt es sich um Mehmet Ö., einen 23-jährigen IS-Anhänger aus dem türkischen Gaziantep. Er bestätigte damit vorherige Medienberichte. Die Medien meldeten zudem, der Mann sei im Oktober aus Syrien in die Türkei gereist. Innenminister Ala sagte weiter, der Attentäter sei zuvor nicht zu Fahndung ausgeschrieben gewesen. Der IS bekannte sich zunächst nicht zur Tat.
Noch 15 Verletzte im Spital
Der Selbstmordattentäter hatte am Samstag in der belebten Istanbuler Einkaufsstrasse Istiklal vier Menschen mit in den Tod gerissen und nach neuesten Angaben 39 verletzt. Drei der Todesopfer sind Israelis. Das Gesundheitsministerium teilte mit, 15 Verletzte befänden sich noch im Spital.
Im Zusammenhang mit dem Anschlag am
Samstag seien zunächst fünf Menschen festgenommen worden, erklärte Ala weiter. Die Regierung in Ankara hatte zuvor auch die verbotene Kurdische Arbeiterpartei PKK als möglichen Urheber genannt.
Zusätzliche Sicherheitsmassnahmen
Angesichts des Anschlags überprüfe die Türkei nun alle Sicherheitsmassnahmen, sagte Ala. In einigen Städten seien aus Sicherheitsgründen die Feiern zum kurdischen Neujahrsfest Newroz verboten worden.
In sieben Provinzen und dem Zentrum der Stadt Sirnak seien zudem Ausgangssperren verhängt worden. In der Vergangenheit war es zu Newroz zu Zusammenstössen zwischen Kurden und der türkischen Polizei gekommen.
IS für weitere Anschläge verantwortlich
Die türkische Regierung macht den IS auch für einen Anschlag auf eine deutsche Reisegruppe im Januar verantwortlich. Damals riss ein Selbstmordattentäter in der Istanbuler Altstadt zwölf Deutsche mit in den Tod.
Ein Attentat auf eine regierungskritische Demonstration im Oktober vergangenen Jahres soll nach Regierungsangaben ebenfalls der IS verübt haben. Mehr als 100 Menschen wurden damals getötet. Der IS hatte sich zu keinem der Anschläge bekannt.