Zuerst eine gewaltige Explosion, ein Knall, ein Feuerball am Himmel, Panik bricht am Hafen aus, die Feuerwehr kommt, versucht stundenlang, den Brand zu löschen, dann sinkt das indische U-Boot auf den Grund, Nase voraus. Die dieselbetriebene «Sindhurakshak» ist Vergangenheit.
Rettungskräfte und Taucher versuchten den ganzen Tag, zu den 18 Matrosen an Bord vorzudringen – ohne Erfolg. Es gibt wenig Hoffnung für die Männer. «Wir sollten das Beste hoffen, aber uns auf das Schlimmste einstellen», sagte der Marine-Chef. Der Verteidigungsminister versprach, die Familien der Opfer zu unterstützen.
Rätseln über die Ursache
Die Marine nannte zunächst keine Brandursache, schloss aber Sabotage nicht aus. Offenbar seien Waffen explodiert. Das Jagd-U-Boot aus russischer Produktion habe viel Munition, Treibstoff und Sauerstoff an Bord gehabt. Es war im Hafen von Mumbai gerade erst generalüberholt und aufgerüstet worden.
Es sei aber noch unklar, was die «riesige Katastrophe» auslöste. Die «Sindhurakshak» kann keine Atomsprengköpfe tragen und hat auch keinen Reaktor an Bord.
Nicht der erste Unfall des U-Boots
Das 1997 in Dienst gestellte dieselelektrische U-Boot ist eine Exportversion der russischen Kilo-Klasse. Bei voller Besatzung befinden sich 58 Mann an Bord. Der Brand war nicht der erste Unglücksfall auf dem U-Boot. Bei einer Explosion im Batterieraum der Sindhurakshak war im Februar 2010 ein Matrose ums Leben gekommen.
Das russische Unternehmen Swjosdotschka schloss aus, dass die jüngste Reparatur des U-Boots zum Unfall geführt haben könnte. Das Schiff war im Januar nach einer Modernisierung in Russland den indischen Streitkräften übergeben worden. Seitdem hat es 25‘000 Seemeilen zurückgelegt, laut offiziellen Angaben ohne Probleme.
Die indische Armee bezeichnet das Unglück als Schlag für die U-Boot-Flotte. Die «Sindhurakshak» war eines der besten indischen U-Boote. Ihre Raketen hatten eine Reichweite bis 160 Kilometer.