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International Über 200 Verletzte bei Zugunfall – wegen Sabotage?

Hunderte Verletzte: Das ist die Bilanz eines schweren Zugunglücks in Südafrika. Das Transportunternehmen hat einen unheimlichen Verdacht.

Es passiert im morgendlichen Pendlerverkehr. Nahe der Hauptstadt Pretoria fährt ein Zug beim Einfahren in den Bahnhof auf einen anderen auf. Beide Züge sind voll besetzt. 200 bis 300 Verletzte zählen die Rettungskräfte. Tote gibt es offenbar keine, sagt der Sprecher der Rettungskräfte, Johan Pieterse.

Die Unfallursache steht bereits fest. Diebe haben 25 Meter Kabel geklaut – das Signalsystem funktionierte in der Folge nicht mehr.

Die Mitarbeiter der Kontrollzentren mussten den Verkehr deshalb per Handzeichen regeln. Was konkret der Auslöser für den Unfall war, müsse noch geklärt werden, sagte ein Sprecher des Transportunternehmens Prasa Rail.

Womöglich seien die Kabeldiebe anders als sonst nicht an dem wertvollen Kupfer interessiert gewesen, fügt der Sprecher hinzu. Der Verdacht: Die Tat könnte mit einem Streik beim Transportunternehmen zusammenhängen.

Völlig veraltete Züge

90 Prozent der südafrikanischen Züge sind älter als 50 Jahre. Die jüngsten stammen aus dem Jahr 1986. Weil auch die Schienen und Signalanlagen oftmals veraltet sind, gibt es immer wieder Unfälle.

Zuletzt hatte es 2011 ein schweres Zugunglück gegeben. Im Township Soweto bei Johannesburg wurden 857 Passagiere verletzt.

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