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International Überleben im Leichenhaus: Syrer ohne Hoffnung

Zum Ende des muslimischen Fastenmonats Ramadan haben die USA die Aufstockung ihrer Hilfe für Syrien angekündigt. Doch die Lage der Flüchtlinge wird trotz Dollar-Millionen immer dramatischer. So der Eindruck einer Menschenrechtlerin nach ihrer Reise durch das Land.

US-Präsident Barack Obama hat weitere humanitäre Hilfen für Opfer des syrischen Bürgerkriegs zugesagt. Die USA würden ihre Unterstützung um 195 Millionen Dollar erhöhen, sagte Obama in einer Botschaft an Muslime zum Ende des Fastenmonats Ramadan und sprach von einem Zeichen des Mitgefühls.

Von der neuen Hilfssumme sollen 155 Millionen direkt nach Syrien fliessen und 41 Millionen an syrische Flüchtlinge in Jordanien, dem Libanon, der Türkei, dem Irak und Ägypten, wie das US-Aussenministerium mitteilte. Bislang waren aus Washington 815 Millionen Dollar für Betroffene des Bürgerkriegs zugesagt gewesen.

Sechs Millionen heimatlos

Als eine der wenigen ausländischen Beobachterinnen und Beobachter hat sich jüngst Donatella Rovera für einige Wochen in die syrischen Kampfzonen gewagt. Endlose Trümmerschluchten, meterhohe Schuttberge und verstümmelte Körper - das sind die Bilder, die die Menschenrechtlerin aus Aleppo, der zweitgrössten syrischen Stadt, mitgebracht hat.

Hier sei etwa die Hälfte der Bevölkerung geflohen, glaubt Rovera, die für Amnesty International in das Bürgerkriegsland gereist ist. Im gesamten Land mussten bisher rund sechs Millionen Menschen ihre Häuser verlassen, schätzt die Menschenrechtsorganisation.

Grenzgänger riskieren ihr Leben

In Aleppo verlaufe die Front zwischen Assad-Truppen und Aufständischen quer durch die Millionenmetropole, sagt Rovera gegenüber SRF. Es gebe nur einen Checkpoint, an dem die Menschen von einer Seite auf die andere wechseln könnten. Doch jeder, der an diesem halbwegs sicher scheinenden Ort die Seiten wechsle, um etwa Verwandte im anderen Stadtteil aufzusuchen, riskiere dabei sein Leben. Denn regelmässig komme es auch an diesem Grenzposten zu Schusswechseln.

Obendrein werde die Flucht aus der Stadt und die Suche nach Zuflucht an einem anderen Ort immer schwieriger. So habe etwa die Türkei bereits im vergangenen September ihre Grenze für Flüchtlinge praktisch geschlossen. Und in Syrien selber gebe es kaum mehr sichere Plätze, betont Rovera. Zudem sei die humanitäre Situation etwa in den Aufnahmelagern Jordaniens nicht viel besser als im umkämpften Aleppo selber

Lieber zu Hause sterben

Auch andere Nachbarländer hätten in den vergangenen Monaten den Zugang für syrische Flüchtlinge eingeschränkt. Denn die grosse Zahl von Migranten überfordere die Kapazitäten und Möglichkeiten der umliegenden Staaten. Vor diesem Hintergrund, fährt Rovera fort, hätten viele Syrer bereits den Entscheid getroffen: Lieber sterbe ich zu Hause als anderswo.

Nach Angaben der Vereinten Nationen wurden in dem Konflikt bislang mehr als 100'000 Menschen getötet.

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