Die Ukraine ist beinahe bankrott. Seit Wochen verhandelt das Land mit internationalen Geldgebern über eine Umschuldung und einen Teilerlass – bislang erfolglos. Nun geht Präsident Petro Poroschenko einen unkonventionellen Schritt: Er hat ein Gesetz unterzeichnet, dass die Rückzahlung von Auslandschulden per Moratorium verhindern kann.
Laut Finanzministerin Natalia Jaresko soll damit wieder Schwung in die Verhandlungen mit den Gläubigern kommen. Die Ukraine begründet das Gesetz zudem mit dem «Schutz nationaler Interessen» sowie mit Forderungen des Internationalen Währungsfonds (IWF), die Schuldenlast zu senken. Russland als einer der grössten Gläubiger der Ukraine fürchtet nun um Milliarden.
Finanzexperten befürchten Staatspleite
Finanzexperten warnen jedoch, dass ein Moratorium für die Ukraine ein Schritt in die Staatspleite sei. Kein Investor bei Verstand gebe dem Land nun noch einen Kredit.
Poroschenko seinerseits rief Geldgeber zu Investitionen auf und lobte die Ukraine trotz der Risiken durch das Kriegsgebiet Donbass als lukrativen Standort. Der Präsident hat sein persönliches Einkommen seit seinem Amtsantritt versiebenfacht – im Vergleich zu 2013. Neben anderen Unternehmen betreibt er das Süsswarenimperium Roshen.