Am frühen Samstagmorgen haben pro-russische Rebellen ein Flugzeug der ukrainischen Armee abgeschossen. 49 Soldaten kamen dabei ums Leben.
Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko hat nun Vergeltung angekündigt: «Alle Beteiligten an dem zynischen Terror-Akt beispiellosen Ausmasses müssen bestraft werden.»
Die Aufständischen hätten die Maschine in der Nacht beim Landeanflug auf Luhansk abgeschossen. Der Truppentransporter sei um 1.10 Uhr Ortszeit von einer Flugabwehrrakete getroffen worden, teilte die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft mit.
An Bord der Maschine hätten sich 40 Fallschirmjäger und neun Besatzungsmitglieder befunden. Laut dem Verteidigungsministerium wurde bei dem Angriff zudem ein grosskalibriges Maschinengewehr eingesetzt. Die Maschine des Typ Iljuschin IL-76 habe auch Nachschub-Material transportiert.
Demonstrationen in Kiew
Als Reaktion auf den Abschuss des Militärflugzeugs haben in Kiew Hunderte Demonstranten vor der russischen Botschaft gegen Moskaus Unterstützung der Aufständischen protestiert. Wütende Teilnehmer der Kundgebung hätten das Gebäude mit Eiern und Feuerwerkskörpern beworfen und eine russische Fahne zu Boden gerissen, berichteten örtliche Medien. Zudem wurden Autos von Botschaftsangehörigen demoliert. Die Polizei griff zunächst nicht ein.
Heisser Draht Moskau-Washington
Der russische Aussenminister Sergej Lawrow appellierte in einem Telefongespräch an seinen US-Amtskollegen John Kerry, die Führung in Kiew «zur Vernunft zu bringen». Die Sicherheitskräfte müssten ihre «Anti-Terror-Aktion» gegen militante Gruppen stoppen.
Im Gegenzug äusserte sich Kerry «stark besorgt» über russische Waffenlieferungen an ukrainische Separatisten. Er rief Lawrow erneut dazu auf, die Unterstützung für die Aufständischen einzustellen und zur Beruhigung der Lage beizutragen, hiess es im Aussenministerium.
John Kerry telefonierte auch mit dem ukrainischen Regierungschef Arseni Jazenjuk. Der US-Aussenminister bekräftigte nach Angaben seines Ministeriums, dass die USA und ihre G7-Partner dazu stünden, «die Kosten für Russland zu erhöhen, wenn es den Fluss von Waffen über die Grenze nicht beendet und nicht mit den Separatisten bricht».