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International Ukraine startet Militäroperation – Schiessereien in Kramatorsk

Die Ukraine hat begonnen, die Separatisten aus den besetzten Verwaltungsgebäuden zu vertreiben. Bei der ostukrainischen Stadt Kramatorsk haben sich die Parteien schwere Gefechte um den Flugplatz geliefert. Der Zorn Moskaus ist der Ukraine damit sicher.

Der Sondereinsatz gegen die pro-russischen Separatisten ist Realität. Der ukrainische Übergangspräsident Alexander Turtschinow sagte, die angekündigte «Anti-Terror-Operation» sei nach dem Ablauf eines Ultimatums angelaufen. Über das Ausmass des Einsatzes gibt es noch keine verlässlichen Informationen.

Gefechte um Flughafen

Zwei Helikopter in der Luft.
Legende: Ukrainische Armee-Helikopter bringen Kämpfer nach Kramatorsk. Reuters

AFP-Reporter berichteten von ukrainischen Militärfahrzeug-Kolonnen nahe der Stadt Slawjansk. Darunter sollen auch Panzer sein. Die Strassensperren der pro-russischen Aktivisten von der Stadt sollen beschossen worden sein.

Am Nachmittag landeten in Kramatorsk zwei ukrainische Militärhelikopter mit Verstärkungseinheiten. Darauf soll es zu Gefechten gekommen sein, bei denen es mehrere Verletzte gegeben haben soll, eventuell auch Tote.

Perspektivelosigkeit als Antreiber

SRF-Korrespondent Christoph Wanner beurteilt die ukrainische Intervention als «recht konsequent». Es sei aber auch Fakt, dass die ukrainischen Kräfte mit starker Gegenwehr zu rechnen hätten.

Die pro-russischen Aktivisten seien bereit, «bis zum bitteren Ende zu gehen», so Wanner aus Donezk. Ihre treibende Kraft sei die Perspektivelosigkeit, die Arbeitslosigkeit. «Sie erhoffen durch eine Annäherung an Russland ein besseres Leben.»

Ob für Russland nun der Grund gegeben ist, militärisch einzugreifen, ist noch unklar. «Alle warten darauf ab, wie Wladimir Putin reagieren wird», so Wanner. «Falls er zu der Entscheidung kommen sollte, hier im Osten der Ukraine militärisch eingreifen zu wollen, dann haben natürlich die ukrainischen Streitkräfte gegen die russische Armee überhaupt keine Chance. Das wäre dann wahrscheinlich eine Sache von ein paar Tagen und die Ukraine wäre zur Hälfte besetzt.»

Grafik der Ukraine mit den Städten Slawjansk und Kramatorsk.
Legende: Die Kämpfe intensivierten sich offenbar in den Städten Slawjansk und Kramatorsk. SRF

In mehreren Orten der Ostukraine halten moskautreue Separatisten Verwaltungsgebäude besetzt. Sie fordern einen föderalen Staat mit weitgehenden Autonomierechten für das russisch geprägte Gebiet. Dabei sollen russische Spezialtruppen ohne Hoheitszeichen eine entscheidende Rolle spielen.

Putin verlangt Reaktion der UNO

US-Präsident Barack Obama und der russische Präsident Wladimir Putin hatten den Ukraine-Konflikt in der Nacht zum Dienstag am Telefon besprochen. Obama appellierte nach Angaben des US-Präsidialamtes an Putin, dafür zu sorgen, dass die Separatisten ihre Besetzungen aufgäben.

Putin wies dabei Vorwürfe zurück, Russland stecke hinter den Unruhen. Er forderte Obama auf, ein gewaltsames Vorgehen der Übergangsregierung in Kiew gegen die pro-russischen Demonstranten und Besetzer zu unterbinden.

Zudem kritisierte der russische Präsident in einem Telefonat mit UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon das gewaltsame Vorgehen der ukrainischen Truppen. Dieses «verfassungswidrige Vorgehen» müsse von den Vereinten Nationen verurteilt werden, so Putin.

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Genf droht zu scheitern

Der russische Aussenminister Lawrow forderte die ukrainische Regierung auf, den Spezialeinsatz gegen die Separatisten im Osten des Landes einzustellen. Bei einem Besuch in Peking warnte er vor einem Scheitern des für Donnerstag geplanten Krisentreffens in Genf.

In der Rhonestadt wollen die Aussenminister Russlands, der USA und der Ukraine zusammen mit der EU-Aussenbeauftragten Catherine Ashton über Möglichkeiten einer diplomatischen Lösung der Krise beraten.

Kritischer UNO-Bericht

Nach Erkenntnissen von UNO-Experten hat es im Osten der Ukraine zwar vereinzelte Übergriffe auf Angehörige der russischen Minderheit gegeben, aber keine systematischen Attacken.

Der Bericht weist darauf hin, dass die gewalttätigen Auseinandersetzungen in der Region möglicherweise von russischen Agenten geschürt würden. Es gebe zahlreiche Behauptungen, wonach «einige Teilnehmer an den Protesten und Kämpfen politisch verfeindeter Gruppen nicht aus der Region stammten und dass einige von ihnen aus Russland gekommen waren».

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