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International Unabhängige Untersuchung nach qualvoller Hinrichtung in den USA

Clayton Lockett war zum Tode veurteilt und wurde in diesen Tagen im Südstaat Oklahoma hingerichtet. Doch etwas lief schief: Die Exekution wurde für den verurteilten Vergewaltiger und Mörder zur Tortur. In den USA feuert das die landesweite Diskussion um die Todesstrafe wieder an.

In den USA ist ein Mörder bei einer qualvollen Hinrichtung nach langem Todeskampf an einem Herzinfarkt gestorben. Der 38-jährige Clayton Lockett, der eine 19-jährige Frau getötet hatte, sollte am Dienstagabend im Bundesstaat Oklahoma per Giftinjektion exekutiert werden.

Beim Spritzen einer von drei Substanzen sei jedoch eine Vene geplatzt, teilten die Behörden mit. Der Mann wälzte sich minutenlang umher und rang nach Luft. Er starb 43 Minuten nach der ersten Spritze an einem Herzinfarkt – nachdem der Gefängnisdirektor angeordnet hatte, die Hinrichtung zu stoppen.

Nach Angaben der Justizvollzugsbehörde von Oklahoma wurde hinterher festgestellt, dass der Giftcocktail nicht wie geplant gewirkt hatte. Eine der Substanzen sei nicht in den Blutkreislauf des Verurteilten gelangt. Eine für den selben Abend geplante zweite Hinrichtung wurde wegen des Vorfalls ausgesetzt. Auch der Mörder Charles Warner sollte per Giftspritze sterben.

Oklahomas Gouverneurin Mary Fallin ordnete eine Untersuchung des Vorfalls an und setzte für die kommenden zwei Wochen alle weiteren Exekutionen aus. «Ich habe die Strafvollzugsbehörde angewiesen, eine vollständige Überprüfung der Hinrichtungspraxis vorzunehmen, um herauszufinden, was bei dieser Exekution schief lief», sagte die Republikanerin laut einer Mitteilung. Besonders die Dosierung der eingesetzten Substanzen solle geprüft werden. Auch die Staatsanwaltschaft untersucht nach eigenen Angaben den Vorfall.

Scharfe Worte aus dem Weissen Haus

Präsident Barack Obamas Sprecher Jay Carney sagte, die Hinrichtung habe nicht menschenwürdigen Standards entsprochen. Selbst wenn die Todesstrafe in einigen Fällen angemessen sei, müsse sie auf humane Weise vollstreckt werden. «Ich denke, jeder würde anerkennen, dass dieser Fall hinter diesem Standard zurückblieb.»

Nachschubprobleme

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Die europäischen Hersteller der Mitteln für die tödlichen Giftspritzen weigern sich, diese weiter für Hinrichtungen zur Verfügung zu stellen. Mehrere US-Bundesstaaten haben daher neue und nicht erprobte Giftmischungen von nicht bundesweit zertifizierten Herstellern ausprobiert. Dies stösst aber auf scharfe Kritik.

Seiner Kenntnis nach werde es aber keine Untersuchung des Justizministeriums geben. Obama glaube nach wie vor, dass die Todesstrafe bei einigen «abscheulichen» Straftaten angemessen sei.

Zuvor hatten Locketts Anwälte Auskunft über Herkunft und Zusammensetzung des Giftcocktails verlangt. Das Oberste Gericht des Bundesstaates verweigerte dies mit der Argumentation, die Hersteller der Mittel, die unter anderem zu Atemstillstand und Bewusstseinsverlust führen, müssten geschützt werden.

Unabhängige Untersuchung verlangt

Das Urteil hatte eine Kontroverse in dem Staat ausgelöst – zumal dasselbe Gericht nur einen Tag zuvor die Exekutionen vorübergehend gestoppt hatte – dann aber auf Druck von Gouverneurin Fallin seine Entscheidung revidierte, wie örtliche Medien berichteten.

Die Anwältin von Warner, dessen geplante Hinrichtung nach dem Tod von Lockett gestoppt wurde, äusserte massive Kritik an den Behörden: «Clayton Lockett wurde zu Tode gefoltert», sagte Madeline Cohen. Sie forderte eine unabhängige Untersuchung.

Auch das regionale Büro der amerikanischen Bürgerrechtsorganisation Aclu verurteilte das Vorgehen und besonders die Geheimhaltung der Behörden über die eingesetzten Mittel.

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