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Bild 1 von 8. Am 10. April 2010 stürzte eine polnische Regierungsmaschine beim Landeanflug auf den russischen Militärflugplatz von Smolensk ab. Alle 96 Menschen an Bord starben. Die meisten der Insassen waren hochrangige polnische Militärs und Politiker. Bildquelle: Keystone/Archiv.
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Bild 2 von 8. An Bord befand sich auch Staatspräsident Lech Kaczynski mit seiner Ehefrau Maria. Kaczynski war auf dem Weg zu einer polnischen Gedenkveranstaltung für die Opfer des Massakers von Katyn. Zum offiziellen Anlass mit dem damaligen russischen Ministerpräsidenten Wladimir Putin und Polens Ministerpräsident Donald Tusk war er nicht eingeladen. Bildquelle: Keystone/Archiv.
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Bild 3 von 8. Polen unter Schock: Mit einem Schlag hatte das Land seine politische Führung verloren. Neben hochrangigen Militärs gehörten auch Geistliche und Vertreter von Opferverbänden des Massakers von Katyn zu den Absturzopfern. Bildquelle: Keystone/Archiv.
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Bild 4 von 8. Noch am Tag des Absturzes beauftragt der russische Präsident Dmitri Medwedew Ministerpräsident Wladimir Putin mit den Ermittlungen zur Unfallursache. Auch polnische Experten sind an den Untersuchungen beteiligt. Bildquelle: Reuters/Archiv.
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Bild 5 von 8. Russische und polnische Untersuchungen belegen menschliches Versagen als Unfallursache. Bei dichtem Nebel sei die Tupolew Tu-154 zu niedrig geflogen. Welche Seite die Hauptschuld trägt, polnische Piloten oder russische Fluglotsen, darüber streiten beide Länder bis heute. Trotz der Ergebnisse halten sich in Polen Gerüchte um ein Mordkomplott. Bildquelle: Keystone/Archiv.
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Bild 6 von 8. Die Widersprüche der Untersuchungsergebnisse sind Wasser auf die Mühlen der Verschwörungstheoretiker. Auch drei Jahre nach dem Unglück glaubt ein Drittel der Polen an ein Attentat auf die Regierungsmaschine. Als Drahtzieher wird Russland vermutet. Bildquelle: Keystone/Archiv.
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Bild 7 von 8. Der polnische Ministerpräsident Donald Tusk gedenkt am dritten Jahrestag der Opfer des Unglücks. Anhänger der Attentatstheorie kritisieren Tusks Verhalten nach dem Absturz. Er sei zu schnell zur Tagesordnung übergegangen und habe auf die einseitigen Schuldvorwürfe aus Russland nicht adäquat reagiert. Bildquelle: Keystone/Archiv.
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Bild 8 von 8. Jaroslaw Kaczynski (links) gedenkt seinem verstorbenen Bruder Lech. Der Präsident der nationalkonservativen Oppositionspartei (PiS) glaubt nach wie vor an ein Mordkomplott gegen seinen Zwillingsbruder, den damaligen Staatspräsidenten. Bildquelle: Keystone.
Tag der Erinnerung an die Toten der Flugzeugkatastrophe von Smolensk: Die Polen gedenken mit Gottesdiensten, Kundgebungen und Kranzniederlegungen dem Flugzeugunglück von Smolensk. 96 Tote waren beim Absturz der polnischen Präsidentenmaschine vor drei Jahren ums Leben gekommen.
Unter den Opfern befanden sich der damalige Staatspräsident Lech Kaczynski und seine Frau. Auch Spitzenvertreter des polnischen Militärs und der politischen Elite Polens kamen ums Leben.
Die Maschine war beim Landeanflug im Nebel abgestürzt. Kaczynski und die übrigen Mitglieder der Regierungsdelegation waren auf dem Weg zu Feierlichkeiten im Gedenken an das Massaker von Katyn.
Während russische und polnische Ermittler von Pilotenfehlern ausgehen, glauben vor allem Anhänger der nationalkonservativen Opposition an einen Mordanschlag.
Nationalistische Opposition glaubt an Attentat
Auch Jaroslaw Kaczynski glaubt an einen Mordkomplott gegen seinen Bruder. Als Chef der nationalkonservativen Oppositionspartei «Recht und Gerechtigkeit» (PiS) sorgt er mit seinen Ansichten für eine eine Polarisierung der polnischen Gesellschaft.
SRF-Korrespondent Marc Lehmann berichtet, dass etwa ein Drittel der Polen von der Attentatstheorie überzeugt sind. So hatten am Dienstagabend etwa tausend Menschen vor der russischen Botschaft in Warschau demonstriert und «Es war ein Anschlag» skandiert.
Polen und Russen gedenken gemeinsam
Am Absturzort rund 400 Kilometer westlich von Moskau gedachten eine russische und eine polnische Delegation gemeinsam der Toten. Nach der Zeremonie begaben sich die aus Warschau angereisten Trauergäste zur nahen Gedenkstätte für die polnischen Opfer des Katyn-Massakers.
Ministerpräsident Donald Tusk trauerte auf dem Warschauer Militärfriedhof. Er legte einen Kranz am Denkmal für die Toten von Smolensk nieder.
«Ich glaube daran, dass der Tag kommt, an dem gemeinsames Gedenken und Gebet ohne böse Gefühle möglich sind», sagte er. Viele PiS-Anhänger nehmen Tusk übel, dass er am Jahrestag des Unglücks ins Ausland reiste.
Tusk stehe seit langem im Kreuzfeuer der Kritik der nationalkonservativen Opposition, sagt Lehmann. Ihm werde eine «moralische Mitverantwortung» für die Katastrophe angelastet.
«Er sei vor den Russen eingeknickt und habe es zugelassen, dass die Schuld alleine der polnischen Seite in die Schuhe geschoben worden sei.» Russische Untersuchungen hatten die Hauptverantwortung für das Unglück den polnischen Piloten zugeschrieben.
Wrackteile bleiben in Russland
Das Wrack der Unglücksmaschine des Typs Tupolew TU-154M befindet sich noch immer in Russland. Die polnische Regierung hat sich bisher vergeblich um die Rückgabe der Wrackteile an Polen bemüht.
Für die Anhänger der Verschwörungstheorien ist der Verbleib des Wracks in Russland ein weiterer Hinweis, dass es sich nicht um ein reines Unglück gehandelt habe. Nach wie vor kursieren Gerüchte über eine Explosion in der Unglücksmaschine.