Csatary soll in den Jahren 1941 bis 1944 massgeblich an der Deportation von 15'700 Juden aus dem Ghetto Kaschau (Kosice) in der heutigen Slowakei in Konzentrationslager der Nationalsozialisten mitgewirkt haben.
Nach dem Krieg lebte Csatary unbehelligt unter falschem Namen in Kanada. Als die Behörden im Jahr 1995 seine wahre Identität herausfanden, floh er in seine ungarische Heimat. Im Jahr 2011 machte das Simon-Wiesenthal-Zentrum in Jerusalem die ungarischen Behörden auf seinen mutmasslichen Aufenthaltsort aufmerksam.
Im Juli 2012 wurde Csatary in der Hauptstadt Budapest festgenommen und stand seither dort unter Hausarrest. Im Juni wurde Anklage gegen ihn wegen Beihilfe zur Tötung tausender Juden erhoben. Csatary war im Jahr 1948 in der damaligen Tschechoslowakei in Abwesenheit zum Tod verurteilt worden. Im April wandelte die slowakische Justiz das Todesurteil in eine lebenslange Haftstrafe um.