Nichts beschädigt den Ruf der Vereinten Nationen dermassen wie Fälle von sexuellem Missbrauch durch UNO-Blauhelmsoldaten.
Wenn Helfer plötzlich zu Tätern werden, werde zugleich die UNO bestraft, betont Generalsekretär Ban Ki-Moon. Sexuelle Übergriffe gegen Frauen und Kinder häuften sich in jüngster Zeit: 69 allein 2015, 26 in den ersten beiden Monaten des laufenden Jahres – am meisten im Kongo und in Zentralafrika.
Tatenlos zugesehen
Die UNO darf die Täter nicht selber bestrafen. Das müssten die Länder tun, die die Soldaten entsenden. Doch sie taten es bisher praktisch nie. Viel zu lange sah man einfach tatenlos zu, so die amerikanische UNO-Botschafterin Samantha Power.
Das soll sich jetzt ändern: Die UNO übt Druck aus auf die Truppenstellernationen. Erstens verschweigt sie nicht länger, woher die Übeltäter kommen. Zweitens erlaubt ihr eine Resolution des Sicherheitsrates, Regierungen zum Abzug ihrer Blauhelmkontingente zu zwingen, wenn von diesen wiederholt Missbräuche ausgehen.
Drittweltländer besonders im Fokus
Besonders für Drittweltländer, die die Entschädigungen für Blauhelmeinsätze dringend brauchen, ist das eine einschneidende Massnahme.
Einige dieser Länder, vor allem Ägypten, unterstützt von Russland, versuchten deshalb, die Resolution zu verhindern oder zumindest zu entschärfen. Letztlich aber erfolglos. Moskau stimmte ihr am Ende sogar zu.