Die Nachricht lässt aufhorchen: Bislang haben sich die USA militärisch aus dem Syrien-Konflikt herausgehalten. Doch indirekt haben sie sich längst eingemischt: US-Soldaten bilden in Syriens Nachbarland Jordanien Rebellen aus.
Das hat Sonja Zekri erfahren. Die Korrespondentin für den «Tages-Anzeiger» und die «Süddeutsche Zeitung» konnte mit syrischen Kämpfern sprechen.
Die Camps seien über das Land verteilt – und von der Aussenwelt abgeschlossen. Mobiltelefone seien nicht erlaubt. «Die Kämpfer werden an verschiedenen Waffengattungen ausgebildet. Von der Pistole bis zur Flugabwehrrakete», erzählt sie im Gespräch mit SRF4 News. «Sie werden inzwischen auch für den Häuserkampf trainiert.»
Militäreinsatz nicht mehr ausgeschlossen
Wie viele Rebellen sich ausbilden lassen, ist nicht genau bekannt. Die Rede ist von 9000 Soldaten. Doch das sei nicht zu überprüfen, so Zekri. Trainiert würden hochrangige Überläufer der syrischen Armee, meist Offiziere.
Auch zu den Zielen gebe es unterschiedliche Informationen. Ein Kämpfer erzählte ihr: «Es geht darum, den Weg nach Damaskus vorzubereiten.»
Inzwischen schliessen die USA auch einen Militäreinsatz nicht mehr aus. Es lägen Beweise für einen Chemiewaffen-Einsatz in Syrien vor. Noch ist unklar, wer davon Gebrauch gemacht hat – ob die Rebellen oder das Regime. Setzte Assad Giftwaffen ein, wäre dies laut US-Präsident Barack Obama eine «Änderung der Spielregeln». Ein Militäreinsatz ist in diesem Falle nicht mehr ausgeschlossen.