In den USA sollen Menschen nicht mehr zwingend ins Gefängnis kommen, wenn sie kleine Drogendelikte begangen haben. Das ist der Plan von Justizminister Eric Holder und Teil einer umfassenden Reform des Strafrechts.
Holder will dafür sorgen, dass Staatsanwälte der Bundesregierung mildere Strafen verlangen können. Richter sollen zudem mehr Spielraum bekommen, um zum Beispiel Gemeinschaftsdienst oder Therapien zu verhängen. Profitieren sollen aber nur Angeklagte, die keine Gewalttaten verübt haben und auch nicht in Verbindung zur organisierten Kriminalität stehen. Damit will Holder das Problem der überfüllten Gefängnisse beheben.
«Zu viele ohne guten Grund » im Gefängnis
Holders Reform ist seit Anfang des Jahres in Arbeit. Laut «Washington Post» erklärte er vor dem Juristenverband American Bar Association: «Zu viele Amerikaner sitzen in zu vielen Gefängnissen für eine zu lange Zeit und ohne guten Grund ein.»
Fast ein Viertel der weltweit inhaftierten Menschen sitzen nach Angaben des Justizministeriums in den USA hinter Gittern – insgesamt sind es mehr als 2,2 Millionen. Fast die Hälfte von ihnen sitzen wegen Drogendelikten ein.