Elefanten in afrikanischen Ländern werden für Elfenbein regelrecht abgeschlachtet. Den Wilderern ist das Handwerk kaum zu legen, denn das Geschäft ist sehr lukrativ. Das Elfenbein landet zu einem grossen Teil in China, dem weltweit grössten Markt.
Dort wird es zu Schmuck und Kunstwerken verarbeitet. Doch nun hat die chinesische Regierung reagiert und die Einfuhr von Elfenbein für ein Jahr verboten. Nützt dieses Verbot etwas? Nein, meint Journalistin Ruth Kirchner in Peking: «Hier in China denken viele, dass das nur ein symbolischer Schritt sei.»
Rohes Elfenbein von Verbot ausgenommen
Denn das einjährige Einfuhrverbot gelte lediglich für Elfenbein-Schnitzereien. «Alles, was bereits im Land ist, ist davon gar nicht betroffen», so Kirchner. Zudem gebe es auch tonnenweise Rohelfenbein, das nach wie vor ins Land geschmuggelt werde.
Somit würde das Verbot die Chinesen nicht davon abhalten, weiterhin Elfenbein zu erwerben. «Man kann in Geschäften und auf Märkten alles legal kaufen – von kleinen Anhängern über Essstäbchen bis hin zu ganzen, filigranen Landschaften, die in Elefantenstosszähne hineingeschnitzt werden und zehntausende Franken kosten.»
Für Chinesen ist Elfenbein «weisses Gold»
Und dafür gibt es einen Markt: Gemäss Umfragen aus den letzten zwei Jahren würden über 80 Prozent der reichen und Mittelklasse-Chinesen gerne Elfenbein kaufen. Laut Kirchner gilt es in China als «weisses Gold», als Statussymbol – und die Nachfrage steigt parallel zum wachsenden Wohlstand in dem asiatischen Land.
Chinesische Tierschutzorganisationen begrüssten die Entscheidung der Regierung als Schritt in die richtige Richtung. Dieser reiche aber bei weitem noch nicht aus. Sie fordern, dass Peking den Handel mit jeglichem Elfenbein dauerhaft verbietet.