Sein Anwalt legte Schuldokumente vor, nach denen der Verdächtige etwa siebzehneinhalb Jahre alt ist. Bei einer Verurteilung vor einem Jugendgericht drohen ihm bis zu drei Jahre Jugendarrest.
Wäre ihm nach Erwachsenenstrafrecht der Prozess gemacht worden, hätte er im Falle eines Schuldspruchs hingerichtet werden können. Die übrigen fünf Verdächtigen müssen sich derzeit vor einem Schnellgericht verantworten.
Keine Prüfung eines weiteren jungen Täters
Die junge Frau war am 16. Dezember in einem fahrenden Bus in Neu-Delhi von mehreren Männern vergewaltigt und gemeinsam mit ihrem Freund gefoltert worden. Die Frau starb 13 Tage später an ihren Verletzungen.
Der Minderjährige soll den Ermittlungen zufolge sie und ihren Begleiter in den Bus gelockt und sich besonders grausam an ihr vergangen haben. Der Bruder der Frau kritisierte, dass dem 17jährigen nun nur eine milde Strafe droht. «Es ist nicht richtig, ihn davonkommen zu lassen», sagte er dem Nachrichtensender NDTV. «Wir wollen, dass alle sechs Beschuldigten hängen.»
Das Schnellgericht in Neu-Delhi lehnte einen Antrag der Verteidigung ab, bei einem weiteren Beschuldigten zu prüfen, ob er minderjährig sei.