Diese Woche hat die deutsche Polizei am Donnerstag unweit von Frankfurt ein türkischstämmiges Ehepaar festgenommen und eine Rohrbombe sowie Kriegsmaterial sichergestellt. Nun erhärtet sich der Verdacht, dass das Ehepaar möglicherweise einen Terroranschlag geplant hatte.
Verbindungen zur deutschen Islamistenszene
Die beiden mutmasslichen Attentäter haben einem Zeitungsbericht zufolge Kontakte zu Syrien-Rückkehrern gehabt. Die Daten der beschlagnahmten Handys wiesen darauf hin, dass das Ehepaar weitreichende Verbindungen in die deutsche Islamistenszene hatte, berichtete die «Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung» unter Berufung auf Ermittlerkreise.
Bei der Observation des 35 Jahre Mannes sei festgestellt worden, dass er Kontakte zu «Gefährdern» aus der Islamistenszene im Rhein-Main-Gebiet gehabt habe. Darunter seien auch Personen, die nach Syrien in den Bürgerkrieg reisen wollten oder von dort zurückgekehrt seien.
Extremistische Gewaltvideos
Ermittler fanden zudem auf einem Computer des festgenommenen Ehepaars Gewaltvideos, sagte am Samstag ein Sprecher des Landeskriminalamtes (LKA) in Wiesbaden. Diese seien dem islamistischen Extremismus zuzuordnen.
Das Paar war in der Nacht zum Donnerstag von einem Spezialeinsatzkommando festgenommen worden und sitzt in Untersuchungshaft. In der Wohnung fanden Ermittler eine Rohrbombe, Munition, Teile eines Sturmgewehrs G3 und eine Übungsgranate für eine Panzerfaust.
Radrennen im Visier
Vermutlich hatten die beiden das für den 1. Mai geplante Radrennen «Rund um den Finanzplatz Frankfurt-Eschborn» im Visier, das dann kurzfristig abgesagt wurde.
Nach Angaben des LKA-Sprechers werden derzeit die sichergestellten Papiere und elektronische Datenträger ausgewertet. Dabei werde vor allem nach Hinweisen zu möglichen Mittätern gesucht.
Der 35-jährige Deutschtürke und die 34 Jahre alte Türkin werden der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat und der Vorbereitung einer Explosion verdächtigt.
Sendebezug: SRF 4 News 30. April 15:00 Uhr