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International Verheerende Zerstörungen nach Beben in China

Die erste Nacht nach dem verheerenden Erdbeben in Chinas Provinz Sichuan ist überstanden. Am Morgen können die Rettungsarbeiten weitergehen. Und die Retter stossen auf immer mehr Todesopfer.

Nach dem verheerenden Erdbeben in der südwestchinesischen Provinz Sichuan ist die Zahl der Todesopfer auf 186 gestiegen. Rund 11'000 Menschen seien verletzt worden, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua.

Das Beben ereignete sich am Samstagmorgen um kurz nach 8.00 Uhr (2.00 Uhr MESZ) chinesischer Zeit in der Nähe der Stadt Ya'an. Chinas Erdbebenwarte bezifferte die Stärke mit 7,0. Die US-amerikanische Erdbebenwarte (USGS) setzte die Stärke bei 6,6 an. In den ersten 24 Stunden nach dem Beben registrierte Chinas Erdbeben-Netzwerkzentrum 1165 Nachbeben, von denen allerdings nur drei eine Stärke von 5,0 oder mehr erreichten.

Karte mit dem Epizentrum des Erdbebens.
Legende: Das Erdbeben ereignete sich in Ya'an in der südlichen Provinz Sichuan. srf

Luftaufnahmen: Verheerende Zerstörung

Zerstörte Strassen und ein beschädigtes Handynetz erschwerten die Rettungsarbeiten. Am Sonntagmorgen erreichte ein Rettungstrupp die bislang abgeschnittene Gemeinde Baoxing, wie Xinhua berichtete. Ursprünglich waren 870 Einsatzkräfte zu dem Ort geschickt worden, aber bislang erreichten noch nicht alle die Gemeinde. Sie mussten teilweise klettern.

Aufgrund der schlechten Handyverbindung konnten die Retter noch nicht durchgeben, wie schlimm das Beben den Ort erwischt hat. Luftaufnahmen von anderen Gemeinden in der Region zeigen eine verheerende Zerstörung.

Staatsspitzen sagen Hilfen zu

Ministerpräsident Li Keqiang war am Samstag wenige Stunden nach dem Beben nach Sichuan gereist. Das Staatsfernsehen zeigte ihn vor einem Zelt-Dorf in der Nähe des Epizentrums nahe der Gemeinde Lushan. «Unter der starken Führung der Partei und Regierung und so lange wir zusammenstehen und unsere Rettungsarbeiten gewissenhaft durchführen, können wir die Zahl der Opfer minimieren und das Desaster überwinden», sagte er.

Auch Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping versprach laut Xinhua den betroffenen Menschen jede erdenkliche Hilfe, um die Zahl der Opfer so gering wie möglich zu halten.

Schon 2008 hatte es unweit des Epizentrums bei Ya'an ein starkes Beben gegeben. Damals kamen nach offiziellen Angaben 87'000 Menschen um oder gelten als vermisst. Chinesische Erdbebenexperten stuften das Beben von Samstag bei Lushan als geringer ein und gingen von einer geringeren Zerstörung aus.

Beben bis in 400 Kilometer Entfernung spürbar

Am schlimmsten soll es die Gemeinde Lushan der Stadt Ya'an getroffen haben. Sie liegt fast genau über dem Epizentrum. Aber genau weiss das niemand. Denn die Hilfskräfte kommen gar nicht überall hin. Strassen in entlegenere Orte sollen zerstört sein. Das Handynetz in der Region ist immer wieder überlastet, berichten chinesische Medien.

 

Die Erschütterung sollen sogar die etwa 400 Kilometer entfernte Megacity Chongqing erreicht haben. Seine Familie sei im Bett von dem Beben überrascht worden, sagt ein 48 Jahre alter Mann der Zeitung «South China Morning Post». «Wir schnappten unsere Sachen und rannten raus.»

Rettungskräfte aus dem ganzen Land wurden in die Region geschickt. 2000 Soldaten sollen bereits unterwegs sein. Das Ministerium für Zivilangelegenheiten hat Hilfsgüter organisiert und schickt unter anderem 30'000 Zelte und 50'000 Decken nach Sichuan.

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