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International «Vorbild» Finnland bricht Maastricht-Grenze

Finnlands Gesamtverschuldung dürfte im kommenden Jahr erstmals höher sein, als die in der EU geltende Grenze erlaubt.

Finnland rechnet für das Jahr 2014 mit einer Verschuldungsquote von 60,7 Prozent, wie die Regierung in Helsinki mitteilte. Damit wäre die in der Europäischen Union geltende Grenze von 60 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) überschritten. Für das Jahr 2015 werden gar 62 Prozent erwartet.

Die sogenannten Maastricht-Kriterien besagen, dass das Haushaltsdefizit der Mitgliedstaaten drei Prozent des BIP und der Gesamtschuldenstand 60 Prozent des BIP nicht übersteigen dürfen.

Wirtschaft schwächelt

Noch im Mai hatte die US-Ratingagentur Moody's mitgeteilt, das Euro-Land sei «das einzige Land in der Europäischen Union, das noch nie eines der Maastricht-Kriterien gebrochen hat». Das exportabhängige Land leidet aber stark unter den Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise.

Für das laufende Jahr erwartet Finnlands Regierung einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,5 Prozent, für das kommende Jahr wieder ein Wachstum von 1,2 Prozent.

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