Seit Jahren tobt in Kolumbien ein blutiger Bürgerkrieg. An den einseitig ausgerufenen Waffenstillstand hielten sich die Rebellen zwei Monate lang. Nun haben sie ihn aufgekündigt.
Die Regierung habe sich gar nicht auf diesen Waffenstillstand eingelassen, sagt SRF- Lateinamerika-Korrespondenten Ulrich Achermann. «Bei den letzten Friedensverhandlungen vor zehn Jahren hat die Farc den Waffenstillstand missbraucht.» Sie habe damals aufgerüstet und sich ein Rückzugsgebiet geschaffen.
Integration und Drogenhandel
Die Wiedereingliederung der Rebellen in die zivile Gesellschaft sei ein Grund, warum die Friedensverhandlungen nicht vom Fleck kämen, sagt Achermann. Auch die Verwicklungen der Farc in den Drogenhandel vereinfache die Gespräche nicht.
Über die Inhalte der bereits geführten Gespräche sei Stillschweigen vereinbart worden. Doch: «Durchgesickert ist, dass die Farc und die Regierung bei der Frage der ländlichen Entwicklung gut übereinstimmen.»
Paramilitärische Banden
Gegen die Friedensgespräche sei die extreme Rechte in Kolumbien. «Sie ist zivil verankert. Auch militärisch ist sie ein Faktor mit ihren paramilitärischen Banden.»
Trotzdem zeigt sich Lateinamerika-Korrespondent Achermann optimistisch: Es geht zwar langsam voran, aber es geht voran.
Der kolumbianische Staatschef Juan Manuel Santos habe angekündigt, dass er die Meinung der Bevölkerung einholen wolle, wenn ein Friedensangebot vorliege. Er werde ein Konsultativabstimmung veranlassen.