-
Bild 1 von 13. Nawaz Sharif (am Rednerpult) und seiner Muslimliga werden die grössten Chancen bei den Wahlen vorhergesagt. Allerdings dürfte auch seine Partei kaum genug Sitze erzielen, um alleine regieren zu können. Sharif war in den 90er Jahren bereits zwei Mal Premierminister. Bildquelle: Karin Wenger, SRF.
-
Bild 2 von 13. Nach der Ermordung Bhuttos übernahm ihr Wittwer Asif Ali Zardari – hier vor dem Mausoleum seiner Frau – das Ruder der Pakistan Peoples Party (PPP). Zardari wurde nach dem Sieg der PPP bei den Wahlen von 18. Februar 2008 Premierminister. Seither führt er die Geschicke des Landes. Bildquelle: Reuters.
-
Bild 3 von 13. Benazir Bhutto galt als grosse Hoffnung der Opposition. Vor den letzten Wahlen Anfang 2008 kehrte sie aus dem Exil in Dubai nach Pakistan zurück. Am 27. Dezember 2007 wurde sie bei einem Anschlag auf eine Wahlkampfveranstaltung getötet. Bildquelle: Reuters.
-
Bild 4 von 13. Am 3. Mai wurde Chaudhry Zulfiqar – hier auf einem Archivbild – von Unbekannten erschossen. Er war der Chefermittler im Mordfall Benazir Bhutto. Zulfiqar ermittelte gegen den damaligen Militärmachthaber Pervez Musharraf. Musharraf wurde vorgeworfen, im Wahlkampf nicht genug für den Schutz Bhuttos unternommen zu haben. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 5 von 13. Der ehemalige Militärmachthaber Pervez Musharraf wollte sich bei den Wahlen wieder in der Politik des Landes einmischen. Er kehrte dazu im März nach Jahren des Exils wieder nach Pakistan zurück. Ein Gericht ordnete Mitte April seine erneute Festnahme an. Anlass ist das Verfahren gegen Musharraf wegen der Ermordung Benazir Bhuttos. Bildquelle: Reuters.
-
Bild 6 von 13. Wahlchancen werden auch dem 61jährigen Imran Khan, vorne rechts, eingeräumt. Zwar dürfte er nicht allzu viele Stimmen machen, seine Partei könnte aber das Zünglein an der Waage spielen. Der ehemalige Kricket-Star Khan kommt vor allem bei den Jungen und in Städten gut an. Als Politiker tritt er für streng konservative, islamische Werte ein. Bildquelle: Karin Wenger, SRF.
-
Bild 7 von 13. Radikale Islamisten verüben immer wieder Anschläge auf Wahlveranstaltungen und Wahlkampfzentren von Parteien. Betroffen von der Gewalt sind vor allem säkulare Kräfte. Davon profitieren die islamistischen Parteien, die die Anschläge bislang kaum verurteilen. Bildquelle: Reuters.
-
Bild 8 von 13. Der Grenzübergang Wagah zwischen Pakistan und Indien: Zu seinem Nachbarn hat Pakistan eine angespannte Beziehung. Seit der Lossagung von Britisch-Indien im Jahr 1947 führte Pakistan drei Kriege mit Indien. Dabei ging es jeweils um die umstrittene Grenzregion Kaschmir, die zu Indien gehört. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 9 von 13. Am 28. Mai 1998 zeigte Pakistan, dass es fortan zu den Atommächten gerechnet werden muss. An diesem Datum testete das Land seine erste Atombombe. Das Programm zur Entwicklung nuklearer Waffen lief bereits seit den 70er Jahren. Pakistan hat nie den Atomwaffensperrvertrag unterzeichnet . Bildquelle: Reuters.
-
Bild 10 von 13. Taliban beim Gebet in einem Lager des pakistanischen Militärs. Die radikalen Islamisten stellen für Pakistan ein grosses Problem dar. Immer wieder verüben sie Anschläge und schüchtern politische Gegner ein. Sie sind vor allem im Norden des Landes an der Grenze zu Afghanistan aktiv. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 11 von 13. Am 2. Mai 2011 tötete eine US-Spezialeinheit Osama bin Laden. Er hielt sich jahrelang in diesem Anwesen in der pakistanischen Stadt Abottabad auf. Sein Haus befand sich unweit einer pakistanischen Militärakademie. Bildquelle: Reuters.
-
Bild 12 von 13. Immer wieder töten die USA mit Drohnen in Pakistan mutmassliche Terroristen. Die Angriffe der unbemannten Kampfflieger sind bei der Bevölkerung gefürchtet und verhasst. Bildquelle: Reuters.
-
Bild 13 von 13. Nicht nur zu Indien, auch zu den USA hat Pakistan ein schwieriges Verhältnis. Zwar ist das Land ein Verbündeter der USA im Kampf gegen den Terrorismus. Bei weiten Teilen der Bevölkerung sind die USA allerdings verhasst. Bildquelle: Reuters.
Für seine Fans ist er der Löwe – Nawaz Sharif von der Partei Pakistan Muslim League Nawaz (PMLN). Frenetisch feiern einige Tausend seiner Fans den politischen Favoriten der anstehenden Wahlen. Nawaz Sharif führt einen Löwen in seinem Wahlsymbol. Doch von der politischen Raubkatze ist er noch weit entfernt. Stattdessen sorgt ein richtiger Löwe in einem Käfig für die Unterhaltung seiner Anhänger. Sie warten bereits seit Stunden.
Sardar Abdul Rahman ist einer von ihnen. Er ist aus Abbottabad angereist und sagt: «Sharif ist ein internationaler Führer und der einzige, der uns aus der Misere führen kann.»
Die Volkspartei auf dem Abstellgleis
Pakistan in der Krise: Davon spricht nicht nur Abdul Rahman. Auf dem Markt von Rawalpindi klagt Moshtaq Ahmad Malik, der Besitzer eines Elektronik-Ladens, über die letzten fünf Jahre unter der Herrschaft der pakistanischen Volkspartei PPP.
Malik hatte jahrelang für die Volkspartei gestimmt. Doch diesmal werde er Nawaz Sharif wählen: «Die PPP hat hier in meinem Bezirk schlechte Arbeit geleistet, und sie hat nichts für Pakistan gemacht. Wir haben stundenlange Stromausfälle. Es gibt nicht genügend Gas. Und die Korruption hat zugenommen.»
In Pakistan glaubt deshalb niemand, dass die PPP die Wahlen wieder gewinnen wird. Nawaz Sharif, ein massiger 63jähriger, liegt laut den Umfragen vorn. Ihm folgt der ehemalige Cricket-Star Imran Khan.
Politisches Urgestein
Während der Frauenschwarm Kahn bisher politisch nicht relevant war, ist Sharif ein Urgestein der Politik. In den 1990er Jahren war er zweimal Premierminister. Der Militärdiktator Pervez Musharraf setzte ihn 1999 in einem Coup ab und sperrte ihn ein Jahr ins Gefängnis. Danach floh er ins Exil. Seit 2008 sitzt Nawaz Sharif in der Opposition.
Zahid Hussain, ein politischer Analyst in Islamabad, zweifelt an Sharifs Fähigkeiten. Er könne das Land kaum aus dem wirtschaftlichen und sicherheitspolitischen Elend führen: «Nawaz Sharifs Partei gilt zwar als Favoritin bei den Wahlen, aber ich glaube nicht, dass sie die absolute Mehrheit gewinnen wird.»
Nur Gehör für Geschäftsleute
Das würde erneut eine schwache Koalitionsregierung bedeuten, für die es schwierig sein wird, die Probleme zu lösen. Sharif kann Problem lösen – zumindest geschäftliche. Er stammt aus einer Handelsfamilie. Er und sein Bruder – der Regierungschef in Punjab – haben ein Gehör für die wirtschaftlichen Belange der Geschäftsleute. Doch sie sind taub, wenn es um die Probleme der Armen und der ländlichen Bevölkerung geht.
Auf der Wahlveranstaltung in Rawalpindi ist er endlich angekommen: Nawaz Sharif, der Löwe. Das Panzerglas, das seine Vorredner auf der Bühne vor Attentätern schützte, wird entfernt. Alle sollen sehen, wie mutig Sharif ist.
«Ich liebe euch», ruft er in die Menge. Und dann tut er, was zurzeit alle Politiker in Pakistan tun. Er verspricht das Blaue vom Himmel: Jobs, Strom, Sicherheit, Gerechtigkeit. Die Menge glaubt ihm.
(prus)