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Nicolás Maduro und Rivale Henrique.
Legende: Interimspräsident Nicolás Maduro und sein Rivale Henrique Capriles im Wahlkampf. Keystone

International Wahlkampf-Finale in Venezuela

Am kommenden Sonntag wählt Venezuela einen neuen Präsidenten. Regierung und Opposition versprechen gleichermassen höhere Löhne. Gesucht wird der Nachfolger von Hugo Chávez. Letzten Umfragen zufolge hat der Ziehsohn des «Commandante», Maduro, einen komfortablen Vorsprung.

Der amtierende venezolanische Präsident Nicolás Maduro und sein Rivale Henrique Capriles haben bei Kundgebungen in mehreren Städten ihre Anhänger für die Präsidentenwahl am Sonntag mobilisiert.

Wahlkampf in Chávez' Windschatten

«Wer der Bildung und der Gesundheit eine Zukunft sichern will, soll mit mir kommen», rief Maduro einer Menschenmenge in Zulia zu. Capriles forderte im westlichen Bundesstaat Apure, das Land brauche einen «Wechsel», mit Korruption und Kriminalität könne es «so nicht weitergehen».

Der kurze Wahlkampf stand noch ganz im Zeichen des langjährigen Präsidenten Hugo Chávez, der am 5. März einem Krebsleiden erlegen war. Maduro gilt als Ziehsohn von Chávez und will das sozialistische Erbe des «Comandante» antreten.

Der 52jährige Maduro versprach seinen Landsleuten wenige Tage vor der Wahl eine Anhebung der Mindestlöhne bis um 45 Prozent. Damit setze er die Politik seines Vorgängers fort. Aber auch sein Gegenkandidat, der 40jährige Capriles machte klar, dass auch er sofort nach seiner Wahl die Mindestlöhne erhöhen werde.

Versuchte Capriles zu putschen?

In dieser Woche durften keine Ergebnisse von Meinungsumfragen mehr veröffentlicht werden. Zuletzt hatte aber Maduro einen Vorsprung von elf Prozentpunkten.

Venezolanischen Medien berichteten in den letzten Tagen ausführlich über den Putschversuch vom 11. April 2002, bei dem Chávez kurzzeitig von der Macht verdrängt worden war, bevor er mit Hilfe loyaler Militärs und einer grossen Mobilisierung der Massen wieder ins Amt gelangte. In den damaligen Tumulten wurden 19 Menschen getötet. Capriles musste sich gegen den Vorwurf zur Wehr setzen, auf der Seite der Putschisten gestanden zu haben.

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