Bei Plünderungen und Ausschreitungen ist in der argentinischen Stadt Córdoba eine Person erschossen worden. Über 100 Personen wurden bei den seit Dienstagabend andauernden Unruhen verletzt, wie lokale Medien berichteten.
In der Stadt herrscht der Ausnahmezustand, weil grosse Teile der Polizei streiken und die Sicherheit nicht mehr gewährleistet ist. Die Regionalbehörden baten die Regierung um Hilfe. Bislang wurden noch keine Sicherheitskräfte in die Region entsandt.
Die Plünderungen von Geschäften in der über 1,3 Millionen Einwohner zählenden Stadt Córdoba und deren Umgebung gingen auch am Mittwoch weiter. Gouverneur Jose Manuel de la Sota bestätigte 56 Festnahmen in Zusammenhang mit den Unruhen.
De la Sota bewertet den Streik als Reaktion der Polizei auf die Schliessung von 140 Bordellen. Korrupte Offiziere hätten sich durch die Bordelle ihren Lohn aufgebessert.
Die Polizei will mit dem Streik Gehaltsverbesserungen durchsetzen. De la Sota hat nach eigenen Angaben den Polizisten eine Lohnerhöhung von 52 Prozent in Aussicht gestellt.