Zum Inhalt springen

International Weitere Tote aus Kohlebergwerk geborgen

Nach dem Grubenunglück befinden sich nur noch wenige verschüttete Kumpel in der Kohlemine. Die Zahl der bestätigten Todesopfer stieg auf 292 an.

Mehr zum Thema

Der türkische Energieminister Taner Yildiz liess durchblicken, dass die noch in der Mine Eingeschlossenen höchstwahrscheinlich tot sind.

Zuletzt lag die Zahl der Todesopfer bei 292, sie könnte aber auf 302 steigen. Nach Angaben der Betreibergesellschaft Soma Holding wurden 450 Kumpel lebend gerettet. Zusammen mit den Toten und den noch Vermissten hätten sich demnach maximal 752 Arbeiter im Bergwerk aufgehalten. Zunächst hatte der Energieminister von 787 Bergleuten gesprochen

Das Unglück wird untersucht

Box aufklappen Box zuklappen

Der türkische Staatspräsident Abdullah Gül kündigt die Aufklärung des Unglücks an. «Die Untersuchungen haben schon begonnen», sagte er am Donnerstag nach einem Besuch in Soma. «Sie werden mit grosser Sorgfalt weitergeführt.» Der Hohe Rat der Richter und Staatsanwälte (HSYK) hat als oberstes Aufsichtsgremium 28 Staatswanwälte auf den Fall angesetzt.

Staatspräsident Abdullah Gül sprach den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus. «Es ist ein grosser Schmerz, und es ist unser aller Schmerz.»

Frage nach Sicherheit in den Zechen

Die Soma Holding teilte mit, die zuständigen Behörden überprüften das Bergwerk alle sechs Monate. Die letzte Kontrolle sei im März gewesen. Dabei seien keine Unregelmässigkeiten festgestellt worden. Türkische Medien hatten berichtet, die Regierungspartei AKP habe im vergangenen Monat Forderungen der Opposition zurückgewiesen, die Sicherheit an der Zeche zu überprüfen.

Kritiker werfen Soma-Firmenchef Alp Gürkan allerdings vor, die Rentabilität der Kohlegrube auf Kosten der Arbeitssicherheit gesteigert zu haben. 2012 hatte Gürkan sich damit gebrüstet, die Produktionskosten seit deren Privatisierung von 130 Dollar auf 24 Dollar pro Tonne gesenkt zu haben.

Meistgelesene Artikel