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International Wenig Gemeinsamkeiten zwischen Obama und den Golfstaaten

Das Gipfeltreffen sollte das abgekühlte Verhältnis der USA zu den arabischen Verbündeten verbessern. Doch auch nach den Gesprächen mit den Staatschefs am Persischen Golf bleiben die Differenzen gross.

Am Gipfeltreffen mit den Staatschefs des Golfkooperationsrates (GCC) hat Präsident Barack Obama den Staaten am Persischen Golf die Verbundenheit der USA zugesagt. Zu mehr reichte die gemeinsame Basis nicht.

Für Obama sind die USA und ihre arabischen Verbündeten im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) vereint, wie er in der saudischen Hauptstadt Riad sagte. Im Konflikt um den richtigen Umgang mit dem Iran kamen sich die USA und die Golfländer jedoch kaum näher.

Obama sprach von einem «sehr erfolgreichen» Gipfel mit den Golf-Staatschefs. König Salman erklärte, Saudi-Arabien und die anderen GCC-Staaten fühlten sich der Entwicklung der historischen Beziehungen zu den USA verpflichtet.

SRF-Nahost-Korrespondent Pascal Weber betont, dass sich beide Seiten zwar brauchen, aber nicht wirklich verstehen. Obama sei es deshalb kaum gelungen, das durch die Annäherung an Iran zerschlagene Geschirr zu kitten. Die Golfstaaten hätten dies von Obama aber auch gar nicht mehr erwartet. «Sie warten nun auf seinen Nachfolger», sagt Weber.

Atomabkommen als Zankapfel

Das traditionell gute Verhältnis der USA mit Saudi-Arabien und den anderen sunnitisch beherrschten Golf-Monarchien hatte sich im Streit um den Umgang mit dem Iran deutlich abgekühlt. Vor allem das saudische Königshaus sieht den schiitischen Iran als Erzrivalen und wirft ihm vor, den Terrorismus in der Region zu unterstützen. Die arabischen Golfländer lehnen deshalb das Atomabkommen mit Teheran ab.

Obama räumte ein, dass es - wie auch mit den anderen Verbündeten - Differenzen mit den Golfstaaten gebe. Der Gipfel habe sicherstellen wollen, dass beide Seiten eine gemeinsame Vision für Stabilität und Frieden im Nahen Osten teilten.

Differenzen bleiben

In einer Region mit so vielen Konflikten sei ein dauerhafter Dialog nötig. «Das ist ein Teil dessen, was wir erreichen konnten», kommentierte Obama seinen Besuch.

Doch die Differenzen bleiben gross. Laut SRF-Korrespondent Weber haben die Golfmonarchen vor allem Angst vor zwei Dingen: Vor einem erstarkenden Iran und vor der eigenen Jugend, die Jobs brauchen und eine offenere Gesellschaft verlangen. Im zweiten Punkt verlangten die Golfstaaten von den USA zumindest Nichteinmischung. Obama sehe beides teilweise anders.

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