Zum Inhalt springen
Kampagne gegen Ebola
Legende: Die betroffenen westafrikanischen Stataen gehen mit drastischen Massnahmen gegen den Ebola-Virus vor. Keystone

International Westafrika schottet Ebola-Kerngebiet ab

Der Kampf gegen Ebola geht unvermindert weiter. Bei einem Krisengipfel haben die drei betroffenen westafrikanischen Länder ihr Grenzgebiet zur riesigen Quarantänezone erklärt. Die Weltgesundheitsorganisation WHO kündigte ein Notprogramm in Höhe von 100 Millionen Dollar an.

Bei einem Ebola-Sondergipfel in Conakry, der Hauptstadt Guineas, haben die Präsidenten von Sierre Leone, Liberia und Guinea entschieden, das gemeinsame Grenzgebiet zu isolieren und zur Quarantänezone zu erklären.

Mehr zum Thema

«Wir möchten der internationalen Gemeinschaft versichern, dass sich die Epidemie nicht auf andere Länder ausbreiten wird. Wir haben an den internationalen Grenzpunkten entsprechende Massnahmen getroffen», heisst es in einer Mitteilung der regionalen Wirtschaftsgemeinschaft Mano-Fluss-Union. Der Gemeinschaft gehören neben Guinea, Liberia und Sierra Leone auch die Elfenbeinküste an.

Zuvor war der Verdacht aufgekommen, dass nun auch in Nigeria Ebola-Fälle aufgetreten sind. Test haben jedoch gezeigt, dass die zwei Verdachtsfälle nicht infiziert waren. Die beiden Patienten sollten aber weiter beobachtet werden. Sie alle sollen Kontakt zu einem Berater der liberianischen Regierung gehabt haben, der kürzlich in einem Krankenhaus in Lagos an Ebola gestorben war.

Bisher 729 Tote

Ebola in Liberia

Box aufklappen Box zuklappen

Im März 2014 brach in Liberia der Ebola-Virus aus. Das Schweizerischen Korps für humanitäre Hilfe leistet hilfe vor Ort. Deren medizinischer Leiter berichtet über die Lage in dem westafrikanischen Land. Lesen Sie hier mehr.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat am Freitag ein Programm im Umfang von 100 Millionen Dollar für den Kampf gegen Ebola angekündigt. Bei dem Treffen in Conakry hatte WHO-Generaldirektorin Margaret Chan gewarnt, dass die Seuche katastrophale Ausmasse annehmen könnte, wenn sie nicht schnell unter Kontrolle gebracht werde. Das Virus breite sich schneller aus, als die Helfer in der Lage seien, ihn einzudämmen, warnte Chan.

Nach WHO-Angaben sind bisher mindestens 729 Menschen in Westafrika an dem Virus gestorben. Bisher gibt es weder eine zugelassene Impfung noch eine Therapie gegen Ebola.

Infizierter Arzt in den USA

Derweil ist ein infizierter Patient mit einer Chartermaschine aus Liberia in die USA ausgeflogen worden. Er wurde mit einem Krankenwagen in eine Spezialabteilung des Emory University Hospital in Atlanta gebracht.

Der mit einer Isolationskammer ausgerüstete Jet sollte dem Sender CNN zufolge bereits kurz nach der Ankunft wieder starten und nach Liberia zurückfliegen, um eine zweite amerikanische Ebola-Patientin abzuholen. Beide US-Bürger hatten sich während eines humanitären Einsatzes in Westafrika infiziert. Es ist das erste Mal, dass ein Ebola-Patient in den USA behandelt wird.

Meistgelesene Artikel