Blutspenden von Reisenden aus Zika-Gefahrengebieten sollen nach Ansicht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) eingestellt werden. Die WHO verweist dabei auf die offenbar mit der aktuellen Zika-Epidemie verknüpften Gefahren von Mikroenzephalie bei Ungeborenen und des Guillain-Barré-Syndroms, einer Nervenkrankheit.
In Grossbritannien und Kanada wurden bereits Massnahmen in Kraft gesetzt, um Blutspenden von solchen Reisenden auszuschliessen, die aus Zika-Risikogebieten eingetroffen sind. In Kanada gilt eine Frist von 21 Tagen nach der Einreise, in Grossbritannien sind es 28 Tage.
Das von der Gelbfiebermücke (Aedes aegypti) übertragene Virus grassiert derzeit in Süd- und Mittelamerika. Brasilien ist besonders von der Epidemie betroffen.
Schwangere in Europa erkrankt
Derweil wurde erstmals bei einer schwangeren Frau in Europa das Zika-Virus festgestellt. Die Zika-Infektion wurde bei einer Frau in Katalonien diagnostiziert, wie das spanische Gesundheitsministerium mitteilte. Die Frau war zuvor in Kolumbien auf Reisen gewesen.
Die schwangere Frau werde medizinisch betreut, nachdem sie Krankheitssymptome gezeigt habe. Sie befinde sich im zweiten Drittel der Schwangerschaft, ihr Fall sei «nicht schwerwiegend», hiess es ohne nähere Erläuterungen.
Das spanische Gesundheitsministerium sprach von insgesamt sieben «importierten» Zika-Fällen. In Europa wurden bereits einige dutzend Zika-Fälle erfasst, vor dem Fall in Spanien jedoch noch nicht bei Schwangeren.