International - Wird Helen Clark die erste UNO-Generalsekretärin?
Neuseelands Ex-Regierungschefin Helen Clark bewirbt sich als Nachfolgerin von Ban Ki Moon. Mit ihr würde eine Frau mit «tiefem Bewusstsein für Moral» neue UNO-Chefin, ist SRF-Korrespondent Wälterlin überzeugt. Allerdings: Turnusgemäss sollte Bans Nachfolger aus Osteuropa kommen.
Offizielle Kandidaten für das UNO-Generalsekretariat
Die frühere Ministerpräsidentin Neuseelands, Helen Clark, will Nachfolgerin von UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon werden. Sie würde sich für mehr Transparenz innerhalb der Organisation einsetzen und Brücken bauen, um Differenzen zwischen den 193 Mitgliedsländern der Vereinten Nationen zu verringern, sagte die sozialdemokratische Politikerin.
Clark wäre die erste Frau auf dem Posten des UNO-Generalsekretärs. Von 1999 bis 2008 war die Neuseeländerin Regierungschefin ihres Landes. Seit 2009 ist sie Leiterin des UNO-Entwicklungsprogramms UNDP.
Im Gespräch mit der BBC machte Clark am Montag deutlich, dass sie nicht als Frau, sondern als «die geeignetste Person» für den Job als UNO-Generalskeretärin kandidiere. Zugleich betonte sie aber, wie wichtig es sei, dass auch Frauen ganz an der Spitze mitmischten – sei es nun in der Politik oder in der Wirtschaft.
Feministin und Humanistin
«Clark ist eine extrem gescheite Frau mit einem tiefen Bewusstsein für Moral und Ethik», sagt SRF-Australienkorrespondent Urs Wälterlin, der sie 1999 kurz nach ihrer Wahl zur neuseeländischen Ministerpräsidenten für ein Interview getroffen hat. Sie sei eine Sozialdemokratin, Feministin und Humanistin, die dem Umweltschutz eine wichtige Stellung eingeräumt habe.
Clark sei während ihrer Amtstzeit als Premierministerin stärker vom gesunden Menschenverstand geleitet gewesen als von Ideologie, so Wälterlin weiter. Auch wenn die beiden Frauen weltanschaulich weit auseinander liegen: In ihrer Art zu politisieren erinnere Clark stark an Margaret Thatcher: «Niemals nachgeben» laute ihr Credo. Entsprechend habe sie sich auch als UNDP-Chefin einen Namen als gnadenlose Verhandlerin gemacht.
Eigentlich ist Osteuropa am Zug
Der Südkoreaner Ban wird Ende 2016 nach zwei Amtszeiten als UNO-Generalsekretär ausscheiden. Informell rotiert das Amt zwischen den einzelnen Weltregionen. Turnusgemäss wäre dieses Mal ein osteuropäisches Land an der Reihe.
Bislang haben die Regierungen Bulgariens, Sloweniens, Mazedoniens, Montenegros, Moldawiens sowie Kroatiens eigene Kandidaten benannt, darunter auch mehrere Frauen. Ausserdem schickte Portugal den früheren Ministerpräsidenten António Guterres ins Rennen um Bans Nachfolge. Guterres war bis Dezember Hochkommissar für Flüchtlinge beim UNHCR.
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