In Ägypten ist ein Islamist mit seiner Klage gegen einen Fernsehsender gescheitert. Ein Verwaltungsgericht in Kairo wies den Fall mit der Begründung ab, der Kläger sei zu dieser Klage überhaupt nicht berechtigt.
Der Kläger, ein islamistischer Anwalt, störte sich über die häufigen Witze eines Satirikers über Präsident Mohammed Mursi auf dem Privatsender. Dort wird die Show «Al-Barnameg» des populären TV-Satirikers Bassem Jussif ausgestrahlt. Islamisten werfen dem Komiker vor, bei seinen Auftritten Mursi und den Islam beleidigt zu haben.
Immer mehr Klagen gegen Kritiker
Gegen Jussif laufen allerdings noch weitere Verfahren wegen Beleidigung. Vor einer Woche war er nach einem Verhör gegen eine Kaution von umgerechnet gut 2000 Franken wieder frei gekommen.
Seit die Islamisten in Ägypten an der Macht sind, häufen sich Klagen gegen Kritiker der Muslimbruderschaft – aus der Mursi stammt – oder der Regierung. Menschenrechtler kritisieren einen deutlichen Anstieg bei der Strafverfolgung von Journalisten, Bloggern und anderen Aktivisten.