Unter dem Motto «Spät. Aber nicht zu spät! Operation Last Chance II» sollen ab Dienstag in Berlin, Hamburg und Köln Plakate hängen, teilte das Simon-Wiesenthal-Zentrum in Jerusalem mit.
Ziel der Initiative sei es, noch lebende und bisher nicht verurteilte NS-Kriegsverbrecher mit Hilfe der Bevölkerung aufzuspüren und vor Gericht zu bringen, sagte der Initiator der Kampagne, Efraim Zuroff. Für sachdienliche Informationen ist eine Belohnung von bis zu 25'000 Euro ausgesetzt.
Neuer Effort
Auslöser dafür sei die Verurteilung von Iwan Demjanjuk 2011 in München gewesen. Damit sei ein historischer Präzedenzfall geschaffen worden, der die Rechtslage erheblich verändert habe, sagte Zuroff. Seither werde wieder gegen NS-Täter ermittelt, die in Vernichtungslagern eingesetzt waren. «Es besteht die Chance, NS-Täter vor Gericht zu stellen, die bisher straffrei geblieben sind», hofft Zuroff.
Das Simon-Wiesenthal-Zentrum ist durch die weltweite Suche nach untergetauchten Nazi-Verbrechern und Kollaborateuren bekannt geworden.