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International Wowereit tritt als Berliner Bürgermeister zurück

13 Jahre lang war er der Bürgermeister von Berlin – nun gibt Klaus Wowereit per Dezember sein Amt ab. Der einst populäre Politiker galt wegen des Debakels um den Grossflughafen Berlin-Brandenburg als schwer angeschlagen.

Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit hat an einer Medienkonferenz seinen Rücktritt erklärt: «Ich habe heute im Senat bekanntgegeben, dass ich mein Amt zum 11. Dezember zur Verfügung stelle». Die Entscheidung sei ihm nicht leicht gefallen, so Wowereit.

Wichtigstes Projekt gescheitert

Der 60-jährige Sozialdemokrat regiert die deutsche Hauptstadt seit 2001, derzeit in einer grossen Koalition mit den Christdemokraten. Für ihn sei nun der Zeitpunkt gekommen, sagte der Regierungschef. «Ich gehe freiwillig», bekräftigte er.

Zuletzt galt Wowereit als stark angeschlagen. Besonders das Desaster um den Bau des neuen Flughafens Berlin-Brandenburg kratzte an seinem Ansehen. Wowereit hatte das Projekt zum wichtigsten seiner Amtszeit erklärt. Die für 2011 geplante Eröffnung musste wegen technischer Probleme mehrfach verschoben werden, einen neuen Termin gibt es noch nicht. «Dies ist eine herbe Niederlage gewesen», gestand Wowereit vor der Presse ein.

Spekulationen über politische Zukunft

Weitere Gründe für den Rücktritt waren zudem die jüngsten Diskussionen um seinen Verbleib im Amt und mögliche Nachfolger sein. «Es gab in letzter Zeit ziemlich viele Spekulationen über die Frage von Amtszeiten des Regierenden Bürgermeisters ...», sagte Wowereit. «Ich muss auch eingestehen, dass diese Diskussion auch aus den Reihen meiner eigenen Partei mitbefördert worden sind.» Eine solche Debatte zwei Jahre vor dem Ablauf seiner Amtsperiode schade seiner Partei. Daher habe er Klarheit schaffen wollen.

Lange galt der bekennende Homosexuelle als überaus populär und prägte unter anderem den Spruch «Berlin – arm, aber sexy». Eine Zeitlang wurden «Wowi» auch bundespolitische Ambitionen nachgesagt.

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