«Ich habe ein Team losgeschickt, um das Wrackteil zu untersuchen», sagte der malaysische Verkehrsminister Liow Tiong Lai am UNO-Sitz in New York. Das Ergebnis werde hoffentlich «so bald wie möglich» vorliegen. Malaysia Airlines teilte indes mit: «Im Moment wäre es für die Airline zu früh, über die Herkunft des Objekts zu spekulieren.»
«Es ist so gut wie sicher, dass die Flügelklappe von einer Boeing 777 stammt», sagte der Vize-Verkehrsminister Abdul Aziz Kaprawi der Nachrichtenagentur Reuters. In dieser Region gab es keine anderen Zwischenfälle mit einem Flugzeug dieses Modells. Die Wahrscheinlichkeit sei also gross, dass es sich um ein Wrackteil der MH370 handle.
Dieser Meinung ist auch Aviatik-Experte Geoffrey Thomas. Das Wrackteil weise eine Struktur auf, die typisch sei für eine Boeing 777 – und die bei anderen Flugzeugtypen kaum vorkäme. Es sei deshalb «recht wahrscheinlich», dass es sich dabei um ein Stück der verschwundenen Boeing 777 handle.
Wrackteil am Strand gefunden
Am Strand von La Réunion im Indischen Ozean hatten Reinigungskräfte am Mittwoch das rund zwei Meter lange Wrackteil entdeckt. Es sei «mit Muscheln bedeckt» gewesen. Daraus könne man schliessen, dass es bereits längere Zeit im Wasser lag, sagte ein Augenzeuge.
Das gefundene Teil wird nun nach Frankreich gebracht. Dort werden die französischen Behörden die Herkunft des Wrackteils untersuchen.
Fundort liegt im Suchgebiet
Der australische Verkehrsminister Warren Truss sagte, der Fundort passe zum Gebiet, in dem nach dem verschwundenen Flug MH370 gesucht werde. Die Untersuchungen zum Wrackteil würden in Canberra mit «sehr grossem Interesse» verfolgt, sagte er dem Radiosender ABC.
Die zuständige australische Behörde stehe wegen des Wrackteils in Kontakt mit den Behörden in Malaysia und Frankreich, erklärte ein Sprecher. «Wir müssen uns jetzt wirklich die Grösse und Form anschauen, um zu sehen, ob irgendwelche Markierungen darauf sind – etwa Nummern von Bauteilen oder Seriennummern.»
Laut Aviatik-Experte Sepp Moser verfügt jedes grössere Flugzeugteil über eine Seriennummer. Er geht deshalb davon aus, dass das Wrackteil einem bestimmten Flugzeugtypen zugeordnet werden kann. «Ob es sich dabei um eine Boeing 777 handelt oder nicht, können aber nur die Experten beurteilen, die an der Untersuchung teilnehmen.»
Gehört das Wrackteil nicht zu MH370 wäre auch denkbar, dass es zu einem Airbus der Fluggesellschaft Yemenia gehört, der 2009 vor den Komoren abstürzte, oder zu einer 2006 südlich von La Réunion verunglückten zweimotorigen Maschine.