Knapp eine Woche nach der Schiffskatastrophe auf dem Jangtse-Fluss in China haben die Einsatzkräfte 431 Leichen aus der «Stern des Ostens» geborgen. Zu ihrem Gedenken heulten heute Sonntag Schiffssirenen auf, als sich Verkehrsminister Yang Chuantang und die Einsatzkräfte zum Zeichen ihrer Trauer verbeugten.
Das 2200 Tonnen schwere Schiff war am Montagabend bei Jianli in der Provinz Hubei im Sturm auf dem Jangtse gekentert. Nur 14 Menschen überlebten. Bei den Opfern handelt es sich um meist ältere Touristen, die auf einer elftägigen Tour waren.
Angehörige fordern Todesstrafe für Kapitän
«Viele Fragen bleiben unbeantwortet», hiess es in Chinas Staatsfernsehen über die Ermittlungen zur Unfallursache. Der Kapitän des Schiffes, wie auch der Chefingenieur, haben überlebt. Sie sprachen von einem Tornado, der das vierstöckige Schiff in Schieflage und «in ein bis zwei Minuten» zum Kentern gebracht habe.
Wegen des schlechten Wetters waren mindestens zwei andere Schiffe in der Gegend vor Anker gegangen. Der «Stern des Orients» dagegen war trotz des Sturms weitergefahren. Auf der Internetplattform WeChat veröffentlichten Angehörige eine Petition, in der sie die Todesstrafe für den Kapitän fordern.