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Flüchtlingszelt der UNO
Legende: Die UNO will im Südsudan mehr Hilfe schicken. Keystone

International Zahl der Blauhelme soll auf 12'500 steigen

Der Konflikt im Südsudan dürfte weit mehr Opfer gefordert haben als bisher angenommen. Die Vereinten Nationen sprechen von tausenden Toten binnen einer Woche. Der UNO-Sicherheitsrat hat eine deutliche Aufstockung der Friedenstruppen im Südsudan beschlossen.

Die UNO geht davon aus, dass bei den Kämpfen zwischen Rebellen und Regierungstruppen im Südsudan binnen einer Woche tausende Menschen getötet wurden. Der stellvertretende Leiter der UNO-Mission im Südsudan (UNMISS), Toby Lanzer, sagte es bestehe «kein Zweifel» daran, dass die Zahl der Toten «in die tausende gehe».

Massengräber gefunden

Die UNO-Hochkommissarin für Menschenrechte Navi Pillay hatte zuvor angekündigt, dass mehrere Massengräber gefunden wurden. «Wir haben ein Massengrab in Bentiu, im Bundesstaat Unity, entdeckt und es gibt Berichte über mindestens zwei weitere Massengräber in Juba», sagte Pillay.

Nach Angaben von UNO-Diplomaten wurden über 75 Leichen gezählt. Der Konflikt im Südsudan droht immer mehr in einen Bürgerkrieg zu eskalieren. Laut Pillay häufen sich die Menschenrechtsverbrechen: «In den letzten Tagen sind massenweise aussergerichtliche Tötungen und Angriffe auf Menschen allein wegen ihrer ethischen Zugehörigkeit dokumentiert worden.»

Mehr Blauhelme geplant

UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon sagte, dass 45'000 Zivilisten auf UNO-Stützpunkten Schutz gesucht haben und 100'000 Menschen sind aus ihrer Heimat vertrieben worden sind.

Der Sicherheitsrat hat deshalb eine deutliche Aufstockung der Friedenstruppen im Südsudan beschlossen. Einstimmig verabschiedete das mächtigste UNO-Gremium eine Resolution, die die Verstärkung der 7000 UNO-Soldaten um weitere 5500 erlaubt.

Derzeit sind 7000 Blauhelm-Soldaten, 900 Polizisten sowie mehr als 2000 Zivilisten aus dem In- und Ausland für die Vereinten Nationen im Südsudan im Einsatz.

Kampf zwischen Volksgruppen

Hintergrund des Konflikts ist ein Machtkampf des Präsidenten mit seinem im Juli entlassenen Stellvertreter. Im Südsudan leben mehrere verfeindete Volksgruppen. Präsident Salva Kiir gehört der grössten Volksgruppe, den Dinka, an. Diese dominieren die Regierungspartei und frühere Rebellentruppe SPLM.

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Sein Rivale Machar ist dagegen ein Angehöriger der Lou Nuer. Es wird befürchtet, dass sich die Kämpfe zu einem Bürgerkrieg ethnischer Gruppen ausweiten.

Der Südsudan war erst 2011 nach einem jahrzehntelangen Bürgerkrieg vom Sudan unabhängig geworden. Trotz reicher Ölvorkommen leben die meisten Menschen in extremer Armut.

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