An der griechisch-mazedonischen Grenze ist es zu Ausschreitungen gekommen. Etwa 250 Flüchtlinge griffen mit Steinen mazedonische Polizisten an, die im Begriff waren, einen Grenzzaun zu bauen.
Die Polizei antwortete mit Gummischrot. Es gab mehrere Verletzte, darunter zwei Polizisten, wie die Behörden mitteilten. Ferner sollen mehrere Polizeiwagen beschädigt worden sein.
Drittes Land, das einen Zaun baut
Das Balkanland Mazedonien hat gestern Samstag mit dem Bau eines Grenzzauns zum südlichen Nachbarn Griechenland begonnen. Damit sollen sogenannte Wirtschaftsflüchtlinge – aus Iran und Nordafrika – an der Weiterreise in Richtung Österreich und Deutschland gehindert werden. Eingelassen werden plangemäss nur noch Menschen aus Kriegsgebieten, namentlich aus Syrien, Irak und Afghanistan.
Nach Ungarn und Slowenien ist Mazedonien das dritte Land auf dem Transitweg, das den Ansturm Tausender auf diese Weise eindämmen will. Die UNO goutiert das Verhalten des Balkan-Staates nicht und hat ihm vor wenigen Tagen vorgeworfen, 1000 Flüchtlinge auszusperren.
Die Situation werde dadurch nur noch schlimmer
Auch der Bürgermeister der griechischen Grenzstadt Idomeni, Christos Gountenoudis, hat sich besorgt über den Bau des Zauns geäussert. Die Situation sei ohnehin gefährlich und werde damit nur noch schlimmer, sagte er gegenüber einer griechischen Nachrichtenagentur.
«Tausende Menschen kommen hier an, sie schlafen im Regen und in der Kälte in Zelten», so der Bürgermeister. «Es muss bereits in Athen eine Überprüfung der Flüchtlinge stattfinden, damit hier an der Grenze nur legitime Flüchtlinge und keine Wirtschaftsmigranten ankommen.»
Die Menschen auf der Flucht wollen denn auch nicht klein beigeben. Sie versuchen mit spektakulären Aktionen eine Durchreise zu erzwingen. Einige haben sich unlängst auf die Eisenbahnschienen gelegt und den Verkehr blockiert. Andere haben sich die Münder zugenäht oder die Nahrungsaufnahme verweigert.